Beiträge vom Mai, 2014

Großstadtdschungel, c/o Geranienweg

Sonntag, 25. Mai 2014 23:52

Eine abenteuerliche Szene aus dem alten Osdorf

Baerenfamilie_Geranienweg_(c)_Kay_Sokolowsky

DRAMATIS PERSONAE

EIN MANN (mit Fahrrad)

PAH, Jungbärin

PUH, Jungbär

URSA, Mutti

(In einiger Entfernung hört man einen Mann laut schnaufen. Er nähert sich rasch, vermutlich sitzt er auf einem Fahrrad.)

PUH. Da kommt er wieder!
Wie gestern!

PAH. Ja! Er kommt! Wie
vorgestern!

URSA. Nur die Ruhe.
Der kommt jeden Tag.

PUH. Das sagst du jedesmal. Und dann …

PAH. … ist er schon wieder weg. Entzieht sich seiner Bestimmung –

PUH. – als Beute!

URSA. Diesmal nicht, Kinder. Und bitte kein Gemoser. Ich hör das.

PAH. Puh! Sie schon wieder!

PUH. Pah! Immer dieselbe Leier.

(Das Schnaufen ist ganz nah. Fahrradgeklapper. Jemand steigt mit schweren Beinen aus dem Sattel.)

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Abteilung: Bored beyond belief, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (2) | Autor:

Arno Schmidt: Gedanken zur Europawahl …

Samstag, 24. Mai 2014 22:44

… und weshalb die AfD und die CDU nu ma gah nich wählbar sind:

„Christlich-Abendländische Kultur !?“ Wenns Denen nach gegangen wäre, hielten wir heute noch die Erde für ne Scheibe mit Rom oder Jerusalem in der Mitte: aus Kant und Schopenhauer hätten sie n Scheiterhaufen gemacht, dann tüchtig Goethe und Wieland druff, und mit Darwin und Nietzsche angezündet!

Bundesarchiv_B_145_Bild-F088724-0011,_Europaflagge,_wehend_Ausschnitt_(c)_BArchBot




Aufgeschrieben – das nenn ich einen zeitlosen Dichter! – bereits 1953 in dem sowieso großartigen Ziemlichkurzroman Die Umsiedler.

Photo: Wikimedia Commons/Bundesarchiv

Abteilung: Litterarische Lustbarkeiten, Man schreit deutsh | Kommentare (2) | Autor:

Geisterbeschwörung

Samstag, 10. Mai 2014 15:23

Ich weiß ja nicht, ob dies hier was hilft. Ich weiß ja nicht mal, ob ich wirklich will, daß dies was hilft.
Ich weiß nur, daß ich seit 1977 eine Raute im Herzen hab, und die ist schwarzweißblau. Ich bilde mir auf dies Branding nicht viel ein. Ist halt da. Seit vielen Jahren merke ich so gut wie nichts mehr davon – woher auch, bei all dem Elend –, aber heute, da es um so ziemlich alles geht, glimmt es wieder auf. Ziemlich trüb, ziemlich verrußt. Aber eine Glut ist wieder vorhanden.
Fühlte sich schon mal besser an. Nicht so spundlochmäßig pechfackelartig grunzmiserabel, nicht so irgendwie bäh und igitt. HSV! Meine Güte! Da kann man ja auch Hämmorhoiden gut finden. Oder Holstenbier.
Aber das war mal alles ganz anders, und ich war dabei. Damals, in den frühen 80ern, als der Fußball, wie wir ihn heute kennen, erfunden wurde. Und zwar beim HSV, und noch zwarer vom größten Trainer, so jemals lebte, Ernst Happel. Ich nenne nur ein Wort: „Pressing“. Die Taktiken aller großen Mannschaften sind bis heute davon geprägt. Nach fast 30 Jahren!

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Abteilung: Erzählungen, Unerhört nichtig | Kommentare (5) | Autor:

Der schreckliche Iwan (7): Ein Flintenweib

Sonntag, 4. Mai 2014 1:08

Lesja_Orobez_posiert_03-05-14

Ich wußte bis vor kurzem nicht, wie Wichsvorlagen aussehen, mit denen Russen- und Putinfeinde ins Bett gehen. Ich habe übrigens keine Ahnung, ob solche Leute überhaupt Zeit zum Wichsen haben neben all dem Geheuchel, Gekeif und Gebarme, das sie veranstalten, um die Putschisten von Kiew als Freiheitskämpfer wider die Umtriebe des Hitler-Wiedergängers Putin zu umarmen.
Ich weiß aber, daß in der Partei von Julia Timoschenko, der glorreichen Führerin der Allukrainischen Vereinigung „Vaterland“ aka „Vaterlandspartei“ eine Frau mitwirkt, die es unmittelbar nach dem Massaker an Feinden der Putschistenregierung in Odessa für ebenso ertüchtigend wie lustig hielt, sich in Pose zu werfen, um eine Wichsvorlage abzugeben für die Feinde des Russ‘ und des Putin.

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Abteilung: Der schreckliche Iwan, Kaputtalismus, Man schreit deutsh | Kommentare (3) | Autor: