Beiträge vom Juli, 2014

Veg(an)etarier, merket auf!

Dienstag, 22. Juli 2014 0:09

So, das muß jetzt schnell gehen, denn im Keller war ein Wassereinbruch zu bekämpfen (wir haben knapp gewonnen), die Wohnung will einfach nicht abkühlen (das Bier auch nicht), und bald wird der Wecker (die Mistsau) schon wieder biebiebiepen.

Einen ordentlichen Alarm veranstaltete heute auch der Online-Tagesspiegel, und zwar mit der haarsträubendsten (haareststräubenden?) Horror-Headline dieses Sommers:

Rohkost_Hackfleisch_(c)_Tagesspiegel_21-07-14


Liest man das Interview unter der Erschlagzeile, wird rasch klar, daß sie der blanke Blödsinn ist; zweifellos der Skandal-, Hysterie- sowie Verdoofungsgeilheit unserer QualitätsjournalistInnen (in diesem Fall: Nantke Garrelts) geschuldet. – Aber, zugegeben, die Headline klingt gut!

Und schließt einen karmischen (womöglich kaukasischen?) Kreis mit dem (bislang) komischsten Roman des 21. Jahrhunderts, Heinz Strunks Fleisch ist mein Gemüse.

(Sollten Sie sich über die unverhältnismäßig vielen Klammern in diesem kurzen Text wundern … Neben allem anderen Ärger hab ich heute abend Wäsche abgehängt.)

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Ditt is ming Baalin! (2)

Freitag, 18. Juli 2014 0:52

Rattenschild_Teaser_(c)_Andreas_KüenleWas sie in der Hauptstadt gut können, was sie wirklich gut können, das sind Schilder – Schilder für jede Tageszeit, jede Situation, jede Möglich- und zumal Unmöglichkeit. Denn der Hauptstädter findet sich nicht zurecht, wenn ihm keine Schilder, hm, schildern, was er zu tun und lassen hat.
Neuerdings gibt es dort, wo man sich janz köstlich amüsiert (sofern es nicht durch ein Schild unternagt, äh, untersagt wird), sogar piktographische Anweisungen für den Umgang mit Rattus rattus, dem wackersten unserer Kulturfolger und allzeit unverdrossensten aller Dreckhaufenbewohner.
Am Gesundbrunnen, c/o Wedding,
steckt dies hier in der Krume:

Rattenschild_(c)_Andreas_Küenle

Derart wird auch von den Qualen hoher Intelligenz nicht eben heimgesuchten Baalinan wie Ulf Poschardt oder Thilo Sarrazin beigebracht, was die Ratte meidet, nämlich Schrippen (dt. Brötchen) und Äppel (dt. Golden Delicious).
Alles andere darf ihr weiterhin hingelegt werden. – Alles?! Selbst die gefürchtete Spezialität der Region, der Hoppelpoppel?
Besonders der! Bon Rattetit!

Schönsten Dank an den Phinder und Photographen Andreas Küenle!

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Ich bekenne Farben (Epilog)

Sonntag, 13. Juli 2014 23:53

Ernst Hugo Neger gewidmet

 Wasserball_(c)_Kay_Sokolowsky


So ein Tag so heute,

So ein Tag, der freute,
Und wer? Wer wann?
Wann wiedersehn?

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Grauen, Glück und Trost

Freitag, 11. Juli 2014 23:39

Am 29. Juni beging der bedeutendste deutschsprachige Dichter, Ror Wolf,
seinen 82. Geburtstag. Etwas verspätet, aber tief verbeuge ich mich
vor dem Menschen, dem Genie,
dem Freund mit einer Eloge auf seinen
jüngsten Roman
Die Vorzüge der Dunkelheit
.

.

Abb.: Schöffling & Co / Ror Wolf

Abb.: Schöffling & Co. / Ror Wolf

Ich bin nur ein Jahr älter als Ror Wolfs erster Roman Fortsetzung des Berichts. Ich übertreibe also nicht, wenn ich behaupte, daß dieser Autor mein Leben begleitet. Seit meiner ersten Begegnung mit Wolfs Kunst – und zwar 1981 mit den „WM-Moritaten“ in einem Vorabdruck der Titanic – haben die Schönheit seiner Sprache und die Vieldeutigkeit seiner Dichtung mir mehr eingeleuchtet als sämtliche vom Föjetong hochgejazzten Poetendarsteller der Saison. „Man rühmt nicht“, bemerkte einmal der große Olaf Stapledon über sein Idol H. G. Wells, „die Luft, die man atmet“. Ich halte mich an diese Maxime und schreibe hier überhaupt nichts Rühmendes. Ich stelle bloß Tatsachen fest.

Es fällt mir, wie man sich bereits denken wird, nicht schwer, Die Vorzüge der Dunkelheit als das Werk eines Meisters zu bewundern. Als das Zeugnis eines Mannes, der sich von den Widerständen und der Schmach der Welt auch in seinem neunten Jahrzehnt nicht unterkriegen läßt und sich statt dessen anschickt, sie in Neunundzwanzig Versuchen zu verschlingen. Das erinnert mich an den unzerbrechlichen Charakter meiner liebsten Romanfigur, des Käptn Ahab – aber ohne dessen Wahnsinn, Menschenverachtung und Humorlosigkeit. Vor allem aber erinnert dieser Horrorroman daran, welche infiniten Möglichkeiten Wörter und Prosa zu entfalten vermögen, wenn einer den Mumm hat, sich diesen Möglichkeiten in all ihren Konsequenzen zu stellen. Es ist nämlich viel einfacher (und weniger aufrichtig), eine Erzählung brav herunterzustiefeln, statt in jedem Satz den schöpferischen Prozeß selbst offenzulegen und zum Thema zu machen, wie Wolf es tut.

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Abteilung: Litterarische Lustbarkeiten | Kommentare (0) | Autor:

Konfuzius sagt: „Kein Tor!“

Freitag, 4. Juli 2014 16:40

Illustration (Ausschnitt): http://existentialcomics.com/comic/35

Illustration: http://existentialcomics.com/comic/35

Unter den vielen Ewigkeitswerten, die Monty Python geschaffen haben, ragt ein Sketch besonders heraus – die Philosophen-WM zwischen altgriechischen und teutonischen Meisterdenkern.

Eine so grandiose Idee darf auch adaptiert werden, dachte sich ein anonymer Zeichner und hat pünktlich zum Viertelfinalspiel Frankreich vs. Deutschland einen Comic-strip veröffentlicht, in dem französische Existenzialisten und deutsche Idealisten den Ball vom Fuß auf den Kopf stellen. Sozusagen. Man kann den sehr gelungenen Comic auch als eine Art Vorhersage für das Match im Maracanã betrachten.

Aber ich vertraue da lieber meinem Dart-Orakel™.

Dank an Hinweisgeber Mias aus einem Ort in der Nähe von Potsdam.

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Versuch einer Melkregel (erster und letzter)

Freitag, 4. Juli 2014 0:14

Einem Freund aus ganz alten Tagen gewidmet

Die Hände im Schuh:
ein glückliches Muh!

***

Haben die Kühe gerade geschissen,
melk sie rasch, danach laß sie pissen.
(Zuwiderhandeln beschwert das Gewissen.)

 

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