Ich adoptiere einen Aphorismus
Sonntag, 29. März 2015 23:59
Über die „Pflicht“ knarzt der Geheime Rat Goethe in den Maximen und Reflexionen:
Pflicht: Wo man liebt, was man sich selbst befiehlt.
No. 1089 in der Hamburger Ausgabe
Als schöne Pflicht galt mir, so lange ich es liebte, jenen Guten Vorsatz vom 1.iJanuar zu erfüllen, in welchem ich mir befohlen hatte, täglich etwas zu verbloggen.
—Inzwischen beansprucht die Einlösung des in ziemlich naiver Unbekümmertheit rausgeplatzten Versprechens einen übergroßen Teil meiner Freizeit. Wie sie den Blogposts seit dem 22. März gewiß anmerkten, habe ich die Partien nicht mehr aus Liebe zum Werkstück, sondern unter Schüben der Wut und Frustration verfaßt. Das sollte kein Autor sich auf Dauer antun; gleich gar nicht einer mit Neigung zu Durchblutungsstörungen. Die Pflicht erlischt, Goethe weitergedacht, am Verdruß. (Et hoc: 81 Tage lang habe ich meinen guten Willen bewiesen; das übertrifft die Prinzipienfestigkeit und Kondition der Hamburger Grünen um immerhin 79 Tage!)
Abteilung: Bored beyond belief, Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky