Beiträge vom August, 2015

Hundstage (5): Der Hl. Franz, abermals

Dienstag, 25. August 2015 23:00

Glockenkatze_Aufmacher__(c)_Kay_Sokolowsky(Basso continuo: Wilhelm Busch)

Heda, Sünder, stehngeblieben!
Laß doch das Versteckenüben!
Alles klar, ich zähl bis sieben,
dann geh ich von hü- nach drüben.

 

Heda, Sünder, stehngeblieben!
Laß doch das Versteckenüben!
Alles klar, ich zähl bis sieben,
dann geh ich von hü- nach drüben.


Ach, ihr findet immer Ecken,
um euch neckisch zu verstecken,
Spurn des Lasters abzulecken,
Streicheleien auszuhecken …

Weiterbeten

Abteilung: Bored beyond belief, Lieder ohne Werte, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (3) | Autor:

Hundstage (4): Existentielles

Sonntag, 23. August 2015 22:06

Handschellen_(c)_RobbNeulich auf der Nachbarterrasse belauscht:

Neeweissu, Digga, ich hatte aba noch richtich derbe Hunga, und ich bin ssu den Dönaladen da o‘m, der hat ja bis inne Nach‘ geöffnet. Steht da ‘n Pullizei-Auto vorm Laden, und da vahaftn die grad ein‘! Und weissu, was der Typ mach‘, Digga? Der wollde seinen Döner einfach nich loslassn, der hat den imma so fessgehaltn, so von we‘ng: „Dassiss meina, den nehm ich auch mit in‘ Knast.“ Stell dir ma voär, Digga!

Und wie ich‘s mir vorstelle – mit Christian Ulmen in der Hauptrolle könnte das ein famoser Sketch werden!


Photo: „Handschellen“ by Robb in der Wikipedia auf Deutsch [CC BY-SA 2.0 de],
via Wikimedia Commons

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Hundstage (3): Konsonantenkommune

Freitag, 21. August 2015 23:09

Mein guter Freund Eberhard Kehrer, der ein Lehnsherr des Layouts und ein Phürst der Photographie ist1, hat vor kurzem ein Graffito gesichtet und dokumentiert, das, finde ich, einen der schönsten Beiträge zur Befriedung des Klassenkampfes darstellt, die ich je ––

Aber gucken Sie selbst:

Pozilei_(c)_Eberhard_Kehrer

Wie entspannt das doch klingt: Pozilei! Wie possierlich und putzig kommt uns der Pozilist entgegen … Mit was für einem Vergnügen betrachten wir den pozileilichen Wassersprenger (0,1 bar) … Und mit welch elterlichem Stolz stehen wir vorm Pozileipräsidium (aus „Minecraft“-Steinen). „Hat die Nachhilfe in Menschen- und Bürgerrechten doch was gebracht!“ denken wir behaglich und drücken dem ersten Pozilisten, der aus dem Tor rollert, einen Euro oder so für Naschis in die weiche warme Hand.

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Hundstage (2): Kubikparadoxon

Donnerstag, 20. August 2015 9:00

Neyisse_Ausschnitt_(c)_Lucyin

Ziemlich symbolisches Photo

Was ich von Dortmund halte, welche mehr oder weniger lichten Momente ich dort hatte, können Sie seit ein paar Monaten in diesem Weblog nachlesen.

Wo Dortmund richtig düster ist, finster wie ein Windhundarsch, hat Wolfram Götz mir gestern abend im Deutschlandfunk geschildert. „Warum Dortmunds brauner Sumpf nicht austrocknet“, heißt Götz‘ ebenso lesens- wie hörenswerter „Hintergrund“ über den Einfluß, die Anführer und die Motive der bekennenden Nazis in der Stadt.

Bemüht, polemische Töne zu vermeiden und sich auf die Beschreibung zu beschränken, unterläuft Götz allerdings eine Formulierung, auf die ich im Leben nicht gekommen wäre. Sie betrifft Dennis Giemsch, für den braunen Haufen „Die Rechte“ als Nachfolger des rasch gescheiterten Borussenfrontlers Siegfried („SS-Siggi“) Borchardt in den Dortmunder Stadtrat eingerückt. Giemsch sei in den Stürmerreihen der „Rechten“ deren, Achtung –:

intellektueller Kopf

Das muß Weltrekord sein: drei Paradoxa in zwei Wörtern! Dergleichen kommt wahrscheinlich davon, wenn eins mit Nazis objektiv und fair umzugehen versucht: Man verheddert sich in lauter Widersprüche. (Sonst jedoch ist, siehe oben, dem DLF-Autor ein braves Stück gelungen.)

Photo: Neyisse by Lucyin (Ausschnitt),
via Wikimedia commons (CC BY-SA 3.0)

Abteilung: Aufgelesen, Man schreit deutsh, Qualitätsjournalismus | Kommentare (0) | Autor:

Hundstage (1): Der Hl. Franz predigt den Katzen

Montag, 17. August 2015 9:00

Francesco_Katzenpredigt_Aufmacher_01_(c)_Kay_Sokolowsky(Melodie: Robert Gernhardt)


Hört mal bitte auf zu schnurren,
unterlaßt einmal das Murren,
lauscht nicht auf der Tauben Gurren,
faucht nicht, wenn die Hunde
knurren!

Denn ich will euch jetzt was sagen
(Gründe gäb‘s viel mehr zu klagen),
und das müßt ihr stumm ertragen,
nein, ich dulde keine Fragen.

Folgendes will ich verkünden:
In dem Katalog der Sünden
eurer Art ist das Verschwinden
ziemlich obenan zu finden.

Dauernd seid ihr weg. Entlaufen,
mal zum Sport, das heißt, zum Raufen,
mal zum Lustgeschrei und Schnaufen,
mal zum heimlich Kuhmilchsaufen.

Doch der Weg, den ihr genommen,
um ein Vöglein zu bekommen,
ist auf einmal ganz verschwommen.
Klar sehn bloß, mit GOtt, die Frommen!

Weiterbeten

Abteilung: Lieder ohne Werte, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (2) | Autor:

Es wird wieder Ernst

Donnerstag, 13. August 2015 14:14

HSV-Grabmal_(c)_Kay_SokolowskyHolger Gertz hat einen Tag, bevor der HSV sich zur Eröffnung der neuen Bundesliga-Saison von BayerniMünchen mit ca. 13:0izerlegen lassen wird, deniTrauerfall der schwarzweißen Raute sehr trefflich in der Süddeutschen Zeitung beschrieben. Der Artikel gefällt dem Blogger umso mehr, weil darin die zweitschönste von Kay Sokolowskys herzblutwarmen Happel-Anekdoten ausführlich zitiert wird. Was Sokolowsky – der genauso lang auf der Welt ist (verdient) wie der Hamburger Sport-Verein in der Ersten Liga (unverdient) – außerdem zu seinem Leiderlieblingsklub zu bemerken weiß, können Sie hier, hier und hier nachlesen.

Abteilung: Sokolowsky anderswo, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor: