Beiträge vom Juni, 2017

Aufgelesen (5): Kretschmann & Friends

Freitag, 23. Juni 2017 23:45

Screenshot YouTube

Seit ich 2008 für Feindbild Moslem zu recherchieren begann, weiß ich Online-Foren und Instant-Leserbriefe – nein, nicht zu schätzen, aber: ernstzunehmen. Kurz nach Erscheinen meines zu früh erschienenen Buchs donnerte der Erfolg von Sarrazin, Pegida und AfD herein. Mich überraschte dieser völkische Aufruhr nicht, wiewohl er mich bestürzte.

Dank dem Gequatsch und Gehechel der Web-Bierzelte fand und finde ich weit vor jeder soziologischen Erhebung heraus, wieisich die Republik stahlhart Steuerbord bewegt. Daher lese ich bei bestimmten Themen die anonymen Wortmeldungen aufmerksamer als die dpa-Durchsagen, denen sie ankleben. Und werde mit mathematischer Verläßlichkeit daran erinnert, warum mit Deutschen kein vernünftiger Staat zu machen ist.

Es gibt freilich und zum Glück auch Solisten, Stimmen der Vernunft. Eventuell treibe ich mich im Mahlstrom der mediokren Maulfurzer nur deshalb herum, um diese raren KameradInnen des Geistes auszufiltern. Die digitalen Medien mögen asozial sein, aber die Asis, mit denen ich sympathisiere, haben noch immer nicht kapituliert, reden gegen die Dummbeutel an, und ein Satz von ihnen desintegriert tausend Satzkotzbrocken von denen.

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Abteilung: Aufgelesen, Kaputtalismus | Kommentare (4) | Autor:

CDU und SPD – bald keine Staatsknete mehr?

Donnerstag, 22. Juni 2017 23:04



Wie sich die Zerstörer der Grundrechte selber reingelegt haben. Theoretisch. Eine Deduktion mit Hilfe Hegels.

These:

Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich. Beschränkungen dürfen nur auf Grund eines Gesetzes angeordnet werden.
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
v. 23. Mai 1949, Art. 10

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Abteilung: Kaputtalismus, Man schreit deutsh, The real pulse of Europe | Kommentare (2) | Autor:

Im Schreibergarten

Montag, 19. Juni 2017 23:26



Wäre dies mein letzter Sommer,
wäre er besonders groß.
Wäre dies die letzte Runde,
säße mir im Hals ein Kloß.

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Abteilung: Lieder ohne Werte, Parzelle 63, Selbstbespiegelung, Sommerfrische | Kommentare (2) | Autor:

Zeuge der Geschichte (12)

Freitag, 16. Juni 2017 19:30


Als ich vom Hinschied Helmut Kohls vernahm, vollzog ich eine geistig-moralische Wende und begab mich zum Aussitzen auf den Abort.

Abb.: „A Carload – A Mammoth Pear 1910 postcard”,
by Edward H. Mitchell [Public domain],
via Wikimedia Commons

Abteilung: Unerhört nichtig, Zeuge der Geschichte | Kommentare (15) | Autor:

Ein bißchen verknallt …

Donnerstag, 15. Juni 2017 23:46

Wunderfrau in zivil

… hat sich Kay Sokolowsky, nämlich in die Schönheit, die Sie neben diesen Zeilen sehen. Wer sie ist, warum ein älterer Herr wie er die junge Dame anschmachtet und was das alles mit antiken und modernen Mythen zu tun hat: Das können Sie im Partnerblog „Die Nacht der lebenden Texte“ erfahren. Das heißt, in einem taufrischen Gastbeitrag von Sokolowsky.

Was dort nicht steht, ist dies: Der Autor lebt trotz Narreteien weiterhin in einer glücklichen Ehe, seine Frau duldet weiterhin seine – unter anderem hier und hier dokumentierten – Flirts mit Frauen, die er gar nicht persönlich kennt. So lange er keinen Fanclub gründet oder im Wohnzimmer einen Altar für seine Idole errichtet. Aber das wird nie passieren, denn vom Duft der Räucherkerzen würde auch Kay Sokolowsky übel.

Ich wiederum freue mich, ziemlich neutral, mit dem Bild oberhalb dieser Zeilen meines Meisters Weblog schmücken zu dürfen. Bevor womöglich zum vierten Mal diese irgendwie obszöne EU-Graphik die Startseite verunstaltet.

Aber nun ab in die „Nacht“, wenn ich im Namen meines Herrn bitten darf!

Gez. „Abfall“-Admin

Photo: „Gal Gadot cropped lighting corrected”,
by Gage Skidmore [CC BY-SA 3.0],
via Wikimedia Commons

Abteilung: Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo | Kommentare (2) | Autor:

The real pulse of Europe (3): Austria

Mittwoch, 14. Juni 2017 23:13

Fundstücke*, den Zustand der
abendländischen Werte betreffend.

Gastbeitrag von Kai Pichmann

Auch in Österreich hat der Mensch so seine Menschenrechte. Der zugereiste Mensch hat dort auch welche, allerdings weniger als der eingeborene; es sei denn, der Zugereiste ist EU-Bürger oder zahlender Besucher von Schönbrunn oder Führers Teehaus. Ist er das nicht, so wird sein Recht, Aufenthalt und Wohnsitz frei zu wählen, durch das „Bundesgesetz über die Gewährung von Asyl“ aufgehoben und in eine Art Gnadenakt umgewandelt. Da dies Gesetz aber bloß im Ausnahmefall Gnade vor Aufenthaltsrecht ergehen läßt, wird der ungebetene Gast in der Regel recht bald wieder verabschiedet. Die Verabschiedung besorgt dann die uniformierte Exekutive gemäß § 46 FPG:

Fremde, gegen die eine Rückkehrentscheidung, eine Anordnung zur Außerlandesbringung, eine Ausweisung oder ein Aufenthaltsverbot durchsetzbar ist, sind von den Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes im Auftrag des Bundesamtes zur Ausreise zu verhalten.

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Abteilung: Aufgelesen, Kaputtalismus, The real pulse of Europe | Kommentare (0) | Autor:

A Spark

Freitag, 9. Juni 2017 1:50

So nervös war ich seit der Umtopfung unserer Westminister-Cathedral-Rose nicht mehr. Es vibrrriert. Von allen Seiten fliegt in der und durch die Tiefe der Nacht die Eilmeldung: Corbyns the man! Das Ergebnis ist knapp, fast gleichauf, sitzt auf der Schneide!

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Kann das denn wahr sein?! Nach den ersten Prognosen steht fest: Keine Parlamentsmehrheit für die Tories, no, no, never. Wie schön ist allein das schon, wie tröstlich! Und es geht immer noch mehr.

Und das neoliberale Schleimgesocks zumal der Qualitätsmedien kann die ersten Hochrechnungen nicht fassen, es stammelt auf den diversen Frequenzen, wie erwischte Heuchler stottern. Herrliche Studioszenen, riesige Sträuße aus Blüten der Lüge!

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Abteilung: Kaputtalismus, Qualitätsjournalismus, The real pulse of Europe | Kommentare (15) | Autor:

The real pulse of Europe (2): France

Donnerstag, 8. Juni 2017 0:10

Fundstücke*, den Zustand der
abendländischen Werte betreffend.

Annika Joeres referiert auf Zeit.de, was Amnesty International über die Menschenrechtslage in Frankreich herausgefunden hat. Dort ist bereits seit dem 13. November 2015 der Notstand ausgerufen, obwohl so etwas in einem wahrhaft demokratischen Staat jene Ausnahme sein müßte, die verboten gehört. „Das Außergewöhnliche wird Alltag“ lautet der fast beschwichtigende Titel über Joeres‘ Artikel. Im Text wird allerdings nichts beschönigt. Es ist ein rechtes Gruselkabinett:

Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise Demonstrationen verboten, obwohl die Bürger etwa gegen den Bau eines Flughafens oder gegen ein umstrittenes Arbeitsgesetz auf die Straße gehen wollten. Nach einem Bericht von Amnesty hätten die Behörden seit den Pariser Anschlägen 155 Erlasse gegen öffentliche Versammlungen verfügt und 574 Menschen die Teilnahme an Demonstrationen gegen die geplante Arbeitsmarktreform verboten.

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Abteilung: Aufgelesen, Kaputtalismus, The real pulse of Europe | Kommentare (0) | Autor: