Beiträge vom Dezember, 2017

Regeln für den Deutschenpark

Donnerstag, 28. Dezember 2017 21:37


Von Unmenschen regiert werden wir nicht.
Klaus Theweleit (Konkret 1/2018)

De Maizière führt zehn Eigenschaften auf, die seiner Auffassung nach
Teil einer deutschen Leitkultur sind. Etwa soziale Gewohnheiten:
In Deutschland gebe man sich zur Begrüßung die Hand, zeige sein Gesicht
und nenne seinen Namen. „Wir sind nicht Burka“, schreibt de Maizière.

Welt.de, 30.4.2017

Die Amadeu Antonio Stiftung und Pro Asyl dokumentieren
in einer gemeinsamen Chronik flüchtlingsfeindliche Vorfälle –
2017 wurden bundesweit 1713 davon verzeichnet. […]
Besonders erschreckend [sind] die Willkür und Brutalität,
mit [denen] dabei vorgegangen wird. Unvermittelte Hammerschläge
ins Gesicht eines Geflüchteten am hellichten Tag im mecklenburg-
vorpommerschen Neubrandenburg oder Angreifer, die im niedersächsischen
Burgdorf einen Flüchtling niederschlagen und anschließend ihre
Hunde auf ihn hetzen, sind nur zwei Beispiele aus den letzten Wochen
des Jahres 2017.
Unter den insgesamt 1713 Fällen befinden sich 23 Brandanschläge
und 1364 sonstige Übergriffe wie Sprengstoffanschläge, Steinwürfe,
Schüsse, aber auch Hakenkreuz-Schmierereien, andere Formen
von Volksverhetzung und weitere Haß-Propaganda.
Pro Asyl, 28.12.2017

Mach es wie die Leitkultur,
zähl in deutschen Zahlen nur.

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Abteilung: Lieder ohne Werte, Man schreit deutsh | Kommentare (2) | Autor:

2017: Die Abrechnung

Montag, 25. Dezember 2017 20:00

Screenshot © KEXP/YouTube

Dieses Weblog ist kein Hort des Frohsinns, das weiß niemand besser als ich. Auch im verstrichenen Jahr habe ich den „Abfall“ vor allem dazu benutzt, meinen Zorn zu verklappen, meine Fassungslosigkeit und mein Entsetzen. Während ich jedoch beim Polemisieren und (Achtung, Blödwort:) Polarisieren halluzinieren kann, meine Ohnmacht vor den Verhältnissen würde durch das Wort transzendiert, müssen Sie, geschätztes Publikum, meine schlechte Laune ertragen, obwohl Sie davon vielleicht selber mehr als genug haben.

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Abteilung: Adventskalender, Moving Movies, Musicalische Ergetzungen | Kommentare (0) | Autor:

Die Katastrophenkanzlerin (3): Infamie

Sonntag, 24. Dezember 2017 19:18


Ich hab’ manchmal Mühe, die recht diffizile, äh, Struktur
dieses demokratischen, föderalistischen Staatsgebildes zu begreifen,
und, ähm, mir erscheinen dann manchmal auch eben Lösungswege
durch die verschiedenen Ebenen und ihre Kompetenzen
ziemlich schwierig. Und wenn ich dann so ’n gewisses Sachproblem sehe,
was gelöst werden muß, und dann türmen sich eigentlich immer
nur so Instanzenhindernisse auf, dann werde ich manchmal unruhig
und denke: Meine Güte, das hätte man doch so in so ’nem
zentralistischen Staat ganz einfach gelöst, kleiner Befehl,
und schon wär’ die Sache erledigt.
Angela Merkel (4.4.1991)*

Seit einem Dutzend Jahren simuliert Angela Merkel das Regieren. Sie könnte diese Vorführung bis zum Tod und vielleicht darüber hinaus durchhalten; und die Dekaden verstrichen; und weiterhin rätselten die Politologen, wes Gehaltes der Große Plan der Kanzlerin sei; und immer noch schriebe keiner in der Qual.presse die schlichte Wahrheit hin: Merkel hatte nie einen Plan und will auch keinen. Nur einen Wunsch hat sie: dem deutschen Kapital eine freundliche Gehülfin zu sein und der CDU das Bundeskanzleramt als eine Art Erbimmobilie zu sichern. Das ist schon alles.

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Abteilung: Kaputtalismus, Qualitätsjournalismus | Kommentare (6) | Autor:

Solstitium decembris 2017

Mittwoch, 20. Dezember 2017 1:42


Was mich so am Winter stört,
habt ihr sicher oft gehört.
Ich verkünde‘s trotzdem mal,
ist auch das Interesse schmal.

Abgeneigt bin ich dem Frost
außer bei der Tiefkühlkost.
Liegt am Morgen etwas Schnee,
denke ich: ojemine!

Schlimm ist auch die Dunkelheit
in der dunklen Jahreszeit.
Schlimmer nur der Schnupfentropf
in der Nase an meim Kopf.

Dezember ist der Abschiedsmond.
Licht verglimmt am Horizont.
Laß die Zeit zu Ende gehn.
Sag: Tschüs! Sag nicht: Auf Wiedersehn.

Winter ist nur gut fürs Ski,
doch aufs Ski stell ich mich nie.
Schlittschuh soll ganz nett sein, echt!
Bis man sich die Knochen brecht.

Gibt‘s denn nichts, was mir gefällt
an der kaltgestellten Welt?
Eines ja, ich geb es zu.
Winters is a weng mehr Ruh.

Aber die kalten Hände … die roten Augen … diese Armesünderpose, zu der ein Winterwind die ehrbarsten Passanten zwingt … dieses Geduckte und von der Natur gedeckte Krümmen und Kleinmachen … die grotesken Verhüllungen, zu denen jeder Mensch im Winter gezwungen ist … Irgendwann reicht‘s. (In die Tropen kriegen mich trotzdem keine zehn Pferde!)

Abteilung: Adventskalender, Lieder ohne Werte, Per sempre addio | Kommentare (3) | Autor:

Der letzte Ödi

Donnerstag, 14. Dezember 2017 22:11

Im Partnerblog „Die Nacht der lebenden Texte“ hat Kay Sokolowsky vor ein paar Stunden veröffentlicht, was er vom neuesten „Star Wars“-Spektakel „Die letzten Jedi“ hält. (Nicht viel.)


Sokolowsky ist in seine Nerd-Neurosen zu tief verstrickt, um einen brutalen Verriß schreiben zu können. Freundlich ist sein Text aber auch nicht geworden. Vielleicht wollen Sie selbst mal gucken? Click!

Wo wir grad beieinander sind: Der Blogger bittet durch mich alle Kommentatoren um Entschuldigung, die teils schon seit Wochen auf Freischaltung ihrer Meinung warteten. Diese unhöfliche Verzögerung hat bloß mit dem Blogger und nichts mit IHNEN, liebe Kommentatoren, zu tun.

Gez. „Abfall“-Admin
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Abteilung: Moving Movies, Sokolowsky anderswo | Kommentare (3) | Autor: