Beiträge vom Juli, 2020

Zeuge der Geschichte (21/22)

Montag, 27. Juli 2020 23:34



Als ich vom Tod der Schauspielerin Olivia de Havilland erfuhr, nahm ich seufzend Abschied von der ersten Liebschaft meines Lebens.

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Abteilung: Moving Movies, Selbstbespiegelung, Zeuge der Geschichte | Kommentare (2) | Autor:

Wandel, Stern

Donnerstag, 23. Juli 2020 22:07


Fünfzig und sieben Jahre verweht
Pi mal Daumen knapp dreitausend Wochen
Bin ich durch Welt
raum und Zeit gekrochen
Aus dem Dunkel zum Licht wie ein Komet.

Gestern blind in die Furche gesät
Bin ich heute verblüht und zartbitter
Morgen Frucht für den furchtbaren Schnitter
Und mein Scheinsein vergeht wie ein Komet.

So vieles kommt im Leben zu spät
Zum Beispiel die Weisheit die Reife
Brauchen endloses Umhergeschweife
Auf Sternenstaubwegen wie ein Komet.

Ach – das Hellste was heut am Nachthimmel steht
Das ist Neowise, mein Geburtstagskomet!

Photo (Ausschnitt): „Comet C2020 F3 NEOWISE
over Mâcon, France“,
by Rektoz [CC BY-SA],
via Wikimedia commons

Abteilung: Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung | Kommentare (6) | Autor:

Lagerfeuer-Geschichten (2): Der Geisterball

Samstag, 18. Juli 2020 19:18



Martin Brühl haßte vieles an der Schule. Die Deutschdiktate bei Frau Wurm, die Bastelstunde mit Frau Harms, die Bande von Marlene Peltz, das Geschimpfe des Hausmeisters und die Ökokäsestullen, die seine Mutter ihm als Pausenbrot mitgab. Am leidenschaftlichsten, unerbittlichsten, hoffnungslosesten aber haßte er die Sportstunde am Dienstagmittag. Denn da wurde Völkerball gespielt. Und wenn es einen Jungen gab, der auf keinen Fall, der im Leben nicht „König“ beim Völkerball werden würde, dann hieß er Martin Brühl.

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Abteilung: Director's Cut, Erzählungen | Kommentare (0) | Autor:

Zeuge der Geschichte (20)

Montag, 6. Juli 2020 21:06


Als ich vom Ableben des brillanten Komponisten Ennio Morricone vernahm,
wollte ich meine Mundharmonika aus der Schublade ziehen und ihm zu Ehren das Lied vom Tod spielen.

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Abteilung: Moving Movies, Musicalische Ergetzungen, Zeuge der Geschichte | Kommentare (7) | Autor:

Lagerfeuer-Geschichten (1): Allein im Wald

Samstag, 4. Juli 2020 1:01



Ich bin als erster im Rabenforst gewesen; und das hat mich gewundert, weil, sonst ist René, der Witzbold, immer der erste, und dann kommen Jakob, der so klasse zeichnet, und Daniel und Sven, die bei uns aber nur Kehlmann-Eins und Kehlmann-Zwei heißen, weil, sie sind Zwillinge und sehen sich total ähnlich, und gleich danach taucht Bernd auf, der wahnsinnig viel essen kann, und dann warten alle schon auf mich, und Bernd schimpft, daß er seine ganze Verpflegung aufgegessen hat wegen der Warterei. Aber letzter bin ich nie, denn als letzter kommt jedesmal Jochen, über den Herr Piepenbrock sagt, er, also Jochen, würde wohl glauben, daß nach ihm die Sintflut kommt. Herr Piepenbrock ist unser Klassenlehrer, aber ich finde ihn gemein, weil, Jochen ist nicht der schnellste, aber er ist ein prima Kumpel, und darum darf er auch in unserer Bande mitmachen, obwohl nach ihm die Sintflut kommt.

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Abteilung: Director's Cut, Erzählungen | Kommentare (2) | Autor: