Vitamin B (wie bescheuert)
Das erwartet eins nun wirklich nicht – im aktuellen Reklameprospekt des Discounters Lidl die Antwort auf eine der letzten Fragen der Menschheit zu finden:
Und folgende Patentlösung hätte eins erst recht nicht erwartet:
Ich bin gespannt, ob das Beispiel Schule machen wird. Etwa beim Bäcker: „Knusprige Brötchen erkennt man an der Knusprigkeit!“ Oder beim Autohändler: „Effiziente Motoren erkennt man an der Effizienz!“
—Es gibt so gut wie kein Gewerbe, das von dem Lidl-Geniestreich nicht abkupfern könnte: „Vielseitige Smartphones erkennt man an der Vielseitigkeit! – Helle Lampen erkennt man an der Helligkeit! – Spannende Filme erkennt man an der Spannung! – Scheiße erkennt man am Geruch!“
—Übrigens sollten die Lidl-Angestellten sich nicht wundern, wenn die Kundschaft demnächst in die Banane, die Melone oder den Apfel reinbeißt, bevor sie die Früchte doch nicht kauft. Schließlich geben die Kreativkräfte, die den Prospekt gestalteten, auch das hier als Merkmal guten Obstes aus:
Es könnte also bald viel angefressene Ware in den Plastikkörben liegen, weilneifrig vorgeschmeckt wird. Doch so was muß ein Premium-Billigheimer aushalten, möchte er auch in Zukunft über sich sagen hören:
Ich hege übrigens den Verdacht, daß die Fabrikanten des Prospekts sich zur Obstberatung von mehr als einem Obstler inspirieren ließen. Auf den hinteren Seiten haben sie nämlich folgenden Patzer plaziert:
Wer den Fehler nicht findet, sollte den Gang zum Augenarzt erwägen („Sehschärfe erkennt man am scharfen Blick!“). Oder im Werbeblatt-Team von Lidl Karriere machen („Papier erkennt man an der Geduld!“).
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Ein dickes Dankeschön für die Hinweise an Martina S., die schlaueste Frau der Welt. Nur zu gern würde ich ihr einen Antrag machen. Aber das geht nicht. Ich bin bereits verheiratet. Mit ihr. (Zuneigung erkennt man an der Zueignung.)