Nachricht von Parzelle 73
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Bestürzt teilen wir mit, daß unsere Ziehkinder Gurkula I., II. und III. trotz energischer Entfaltung in der Kinderstube, d. h. auf der Fensterbank, die Umsiedlung ins Gemüsebeet nicht überlebten.
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Fraglich ist, ob die Schößlinge nach vielen Wochen betreuten Wohnens vor den Ungewißheiten des Freilands zu Tod erschraken (→ Stockholm-Syndrom) oder ob sie ein Zeichen setzen wollten; und zwar gegen die anstehende Versklavung bzw. Ausschlachtung durch ihre Zieheltern. Abschiedsbriefe liegen nicht vor. Was auch immer – wir werden die Kleinen vermissen!
—Und uns derweil an denen hier erfreuen:
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Dies nämlich sind viele Geschwister namens Pia, die‘s gar nicht erwarten können, ihr treu sorgendes Gärtnerpärchen mit seidenglatten, im Mund süß platzenden Erbsensamen zu verwöhnen. Ah, wie fröhlich Pias Blütenschmuck in der Abendsonne leuchtet – und, ha!, wenn das kein Trost ist:
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(Was aber die Gurkenzucht betrifft … Mit etwas Glück packt es einer der drei Samen, die wir ins Beetbett der Verwelkten gesteckt haben. Der Sommer wird sehr groß!)
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Freitag, 3. Juni 2016 19:19
… und auf Gemüsebeete laß die Schnecken los!
LIeber Thomas Küster – wie sind SIE denn drauf? Sie verbünden sich hier, in MEINEM Gemüseblogbeet, mit dem FEIND?! Und ich meine: FEIND! Ts, ts, ts: KS
Sonntag, 5. Juni 2016 9:01
Lieber Kay Sokolowsky, Sie haben doch nicht ernsthaft geglaubt, folgenlos mit einem ausgelatschten Rilkevers scherzen zu können? Aber keine Sorge, was den FEIND angeht, bin ich auf Ihrer Seite. Ich gärtnere nicht mehr, aber vielleicht akzeptieren Sie – als metaphorische Friedenspfeife – eine auf schmerzlicher Erfahrung gegründete Warnung aus der Zeit, als ichs noch tat: Sollte aus einem Ihrer Gürkchen noch was werden, und sollten Sie auf den Gedanken kommen, passend dazu etwas Dill zu ziehen – tun Sie’s in der Küche! Wenn Sie jemals gesehen hätten, wie ein stolzes, schon über 20 cm hohes Dillpflänzchen, vom FEIND in nur einer Nacht mit Stumpf und Stiel (im Wortsinn!!) verputzt, nichts als ein trauriges Loch im Beet hinterläßt, wüßten Sie warum.
Lieber Thomas Küster – jetzt hab ich Ihre Anmerkung kapiert, danke für die Erklärung. Ich werd, wie man sieht, mit den Jahren kein bißchen schlauer, im Gegenteil. – Ich bin übrigens alle paar Tage im Garten, nach Sonnenuntergang, um Schnecken zu „ernten“. Das hilft ganz gut; die Erbsen sind z. B. immer noch voll im Saft. – Aber was ist das für eine gräßliche Beschäftigung! Ich verstehe mittlerweile jeden Bauern, der sich auf Glyphosat verläßt oder ähnliches Zeugs. Alle, ohne Scheiß: ALLE ökologischen Schädlingsbekämpfer taugen genau: null. Das ist schon niederschmetternd. KS
Sonntag, 5. Juni 2016 16:36
Sehr geehrter Herr Sokolowsky, mein allerherzlichstes Beileid zum plötzlichen Gurkentod! Ich drück die Daumen, daß es die drei verbliebenen Samen noch mal schaffen mögen!
Haben Sie es übrigens schon mal mit Tomaten versucht? Tomaten? Herrliche Tomaten?
Ich möchte an dieser Stelle auf den ganz ausgezeichneten Geschmack der Züchtung „Ruthje“ hinweisen; man kann bei der Firma „Bingenheimer Saatgut“ schon für 125 € 2.500 Samen mit einer 90-%-igen Keimfähigkeit erwerben! Da geht bestimmt was!
https://www.bingenheimersaatgut.de/ruthje.html
Das wäre doch vielleicht auch eine schöne berufliche Perspektive?
Einen grünen Daumen wünscht
Daniel Lüdke
Lieber Herr Lüdke (seit wann siezen wir uns eigentlich?) – nein, ich möchte kein Tomatenbauer werden; aber danke für die Berufsberatung. – Die Gurken kommen seit vorgestern übrigens mit Macht.- Und nächstes Jahr säen wir dann mal Ruthje. Ich habe verstanden! KS
Mittwoch, 22. Juni 2016 8:19
Eine natürliche Lösung gegen den FEIND gibt es: Indische Laufenten!
https://widerimage.reuters.com/story/quack-squad-on-the-hunt
Das zugehörige Video wurde schon vor Wochen von Marit Hofmann auf Facebook verlinkt, aber da schaut man ja nicht nach Gartentips…
https://www.facebook.com/marit.hofmann.5/posts/618474494981609
Lieber Thomas Küster – guter Tipp, hervorragende Links! Aaaber: Was mach ich mit den Enten im Winter? Sollen die bei mir in der Abstellkammer übernachten? Oder besser gleich enthaupten, federn und einfrieren -?
Nee, ich denke, daß es mir nicht erspart bleibt, demnächst in der Dämmerung wieder auf Schneckensafari zu gehen. (Brrr.) KS