Frau Vulva und die Bärchenbande
AL, DF und MS gewidmet
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Falls mal was wirklich Interessantes in Hamburg passiert, verpaß ich es garantiert. So auch am vergangenen Donnerstag, als die Regisseurin Ulrike Zimmermann im „lichtmesz-kino“ ihren gemeinsam mit Claudia Richarz angefertigten Dokumentarfilm Vulva 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning vorstellte.
—Hätte ich die Ankündigung der Show bloß vorher gelesen! Ich hätte es mir zweimal überlegt, den Donnerstagabend mit Geschirrspülen und Wäschefalten zu verbringen:
Das Zeigen der Vulva vertreibt Bären und Löwen, lässt den Weizen höher wachsen, beruhigt Sturmfluten, und Dämonen haben Angst davor. Der Teufel läuft weg. Das Zeigen der Vulva rettet die Welt.
Wow – was für eine Ansage! Und welch kühne Behauptungen:
Jahrzehnte der Retusche in den Medien, Anti-Pornografie-Kampagnen und Abbildungsverbote führen zu einem öffentlichen Bild der Vulva, das wenig mit ihrer Realität zu tun hat.
Dem wollen Zimmermann und Richarz unter anderem dadurch abhelfen, daß sie das ein oder andere tabuisierte Detail inspizieren:
Bella Joy lässt ihre Schamlippen aufspritzen und feiert das Ergebnis (…) Es geht um die Repräsentation und die Modellierungen des weiblichen Genitales (…) sowie die Schönheit und Einzigartigkeit des weiblichen Wollustorgans.
Wie gesagt, das hab ich verpaßt, und es dauert mich.
—Aber weil ich über eine, sagen wir mal, rege Phantasie verfüge, mag ich mich nicht mit meinem Versäumnis abfinden und habe kurzentschlossen vier entscheidende Szenen aus Vulva 3.0 nachgestellt. Sehen Sie bitte selbst.
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PS. Falls Sie diesen Blogpost für postpubertär halten, rennen Sie bei mir offene Ohren ein. – Claudia Richarz und Ulrike Zimmermann aber danke ich für einen Film, der mir großes Vergnügen bereitet hat, gerade indem ich ihn nicht guckte.
Dienstag, 24. Februar 2015 14:28
Dank für diesen tausendschönen Eintrag, der etwas Freude in meinen staubtrockenen Tag brachte! (Symbolantwort mit Ersatzflüssigkeit)
Gern geschehen – und ich danke für das sehr angenehme Kompliment! (Und bitte nicht verraten, was das für „Ersatzflüssigkeit“ war …) KS