Erstmals* photographiert: Wölfe im Schafspelz
Mittwoch, 7. Januar 2015 20:56
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* von mir
Abteilung: Bored beyond belief, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
Mittwoch, 7. Januar 2015 20:56
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* von mir
Abteilung: Bored beyond belief, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
Sonntag, 25. Mai 2014 23:52
Eine abenteuerliche Szene aus dem alten Osdorf
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—DRAMATIS PERSONAE
—EIN MANN (mit Fahrrad)
—PAH, Jungbärin
—PUH, Jungbär
—URSA, Mutti
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(In einiger Entfernung hört man einen Mann laut schnaufen. Er nähert sich rasch, vermutlich sitzt er auf einem Fahrrad.)
—
PUH. Da kommt er wieder!
—Wie gestern!
PAH. Ja! Er kommt! Wie
—vorgestern!
URSA. Nur die Ruhe.
—Der kommt jeden Tag.
PUH. Das sagst du jedesmal. Und dann …
PAH. … ist er schon wieder weg. Entzieht sich seiner Bestimmung –
PUH. – als Beute!
URSA. Diesmal nicht, Kinder. Und bitte kein Gemoser. Ich hör das.
PAH. Puh! Sie schon wieder!
PUH. Pah! Immer dieselbe Leier.
—
(Das Schnaufen ist ganz nah. Fahrradgeklapper. Jemand steigt mit schweren Beinen aus dem Sattel.)
—
Abteilung: Bored beyond belief, Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (2) | Autor: Kay Sokolowsky
Sonntag, 30. Juni 2013 13:42
… und den Beweis für diese alte Redensart liefert bei jeder Gelegenheit ein Eichkater namens Ulf, der als skrupelloser Amselfrauen-
erschrecker und gnadenloser Mietwucherzins-
eintreiber seinem Namen sowie seiner Rasse schon lange Schande bereitet. Nun sind Videobeweise seiner Gangstergesinnung und Bosheit veröffentlicht worden, die das achso-
niedliche Eichhorn Ulf als genau den Satan erscheinen lassen, von dem das Sprichwort, äh, spricht. Selbst eingeschworene Tierfreunde werden sich schwertun, das infernalische Treiben dieses Unholdes weiterhin schönzureden.
Abteilung: Studio Soko, Timmis Freunde | Kommentare (11) | Autor: Kay Sokolowsky
Dienstag, 26. März 2013 23:35
Eine Beschwörung in drei Szenen
—
DER CHEF. Darf ich jetzt gucken?
DIE CHEFIN. Auf keinen Fall!
DER CHEF. Und warum nicht?
DIE CHEFIN. Willst du ihn verscheuchen?
DER CHEF. Nein, aber …
DIE CHEFIN. Willst du daran schuld sein, daß es so saukalt bleibt? Kannst
—du das verantworten?
DER CHEF. Nein, aber …
DIE CHEFIN. Geduld – Geduld mußt du haben! Wie oft soll ich dir das noch
—sagen?
DER CHEF. Ja, aber wir liegen jetzt seit Stun-den auf diesem Eisboden und
—kneifen die Augen zu, und nichts passiert.
DIE HERDE. Stimmt, hat er recht!
DIE CHEFIN. Also, ich finde, daß es schon ein bißchen wärmer geworden
—ist.
DIE HERDE. Stimmt, finden wir auch!
DER CHEF (leise). Arschkriecher.
DIE CHEFIN. Wie bitte?
DER CHEF (hastig). Mein Arsch kniept. Ist doch kein Wunder.
DIE HERDE. Sein Arsch kniept! Auch das noch!
***
Abteilung: Timmis Freunde, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
Montag, 18. Februar 2013 15:14
… denn darin können sie heute erfahren, wie der freundliche Igel unter die Miethaie geriet, wieviel sein alter Freund, die Hausmaus Konrad, für ein warmes Plätzchen im Heizungskeller abdrücken muß und warum Eichhörnchen Ulfs Charakter sogar noch schäbiger ist als bislang bekannt. Kay Sokolowskys aufrüttelnder Sozialreport „Kein Heim für Tiere“ liest sich übrigens am besten auf Papier. Deshalb: raus aus dem Haus und rein in den Kiosk! – Nur wer es mit den Beinen hat wie der Autor, darüber ein Attest vorlegt und außerdem ein angemessenes Flattr-Entgelt anweist, der darf die Geschichte auch online lesen. Aber sonst keiner!
Abteilung: Sokolowsky anderswo, Timmi und die Arkonigel, Timmis Freunde | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
Sonntag, 28. Oktober 2012 12:40
Robin fiel noch früher in Schlaf als der General und der Oberst. Das Abenteuer der Reise, der endlose Gesang und die Geborgenheit am Herzen seines Abgottes hatten das Rotkehlchen so müde gemacht wie nicht mal eine Tirade von Dagmar, der Drosselin. Zum Glück wimmelten die Äste des Ahorns von Spinnen. So hatte Robin es nicht schwer, sich den Magen vorm Schlafengehen vollzuschlagen. Er bedankte sich für das fette Mahl mit einem Abendlied, das Robins Mutter oft gesungen hatte, bis er und seine Geschwister tief ins Nest sanken, die Köpfchen voll von künftigen Heldentaten.
—Mitten in der dritten Strophe, der Tag war kaum verdämmert, klappten dem Vogel der Schnabel und die müden Augen zu. Doch statt Schwärze sah er etwas Buntes:
Aus dem Herbstwäldchen rauschte ein Mauscheln und Tuscheln, ein Zischeln und Säuseln, ein Lispeln und Wispern wie von tausend Stimmen. Robin konnte zunächst nicht verstehen, was da geflüstert und gehechelt wurde. Das beunruhigte ihn aber nicht, denn er merkte sofort, daß es freundlich gemeint war. Die Stimmen erinnerten ihn an seine ersten Tage im Nest – da waren gleichfalls zahllose Geräusche gewesen, die er nicht kannte, und trotzdem hatten sie ihm lauter nette Dinge mitgeteilt.
Abteilung: Erzählungen, Timmis Freunde | Kommentare (1) | Autor: Kay Sokolowsky
Mittwoch, 24. Oktober 2012 23:14
Je näher das Rotkehlchen dem Ahorn kam, desto mehr staunte es über die Pracht und den Glanz des mächtigen Baums. Es hörte den Wind durchs gelbrote Laub rauschen und brausen und bildete sich ein, das seien die Verdauungs-
geräusche des gewaltigen Artgenossen. Weil die Manteuffelstraße menschenleer und der Omnibus, der Robins Neugier geweckt hatte, längst durchs Tor der Militärakademie verschwunden war, gab es für den Vogel nur eine Erklärung: Der Ahorn hatte alle Fußgänger und Autos, die hier sonst unterwegs waren, verschlungen. Mit Maden und Larven würde der Gigant sich kaum satt essen können. Robin empfand bei dieser Erkenntnis solchen Stolz auf den Ahorn, auf sich selbst und auf seine Gattung im allgemeinen, daß er am liebsten gesungen hätte. Aber dafür fehlte ihm beim Torkeln durch die quirlige Luft leider der Atem. Es wurde Zeit zu landen.
—Robin umkreiste den Ahorn einmal und noch einmal und hoffte, daß der Baum ihm irgendwas sagen würde. Erst als das Rotkehlchen die letzte Kraft aus den Flügelchen schwinden fühlte, hörte es im Geraschel und Geprassel der Blätter diese Worte: „Schlauköpfchen, willst du‘s kuschelig haben? Schau, schau, hier ist‘s traulich zum Sitzen, ziemlich lauschig auch, rasch, husch rein!“ Kaum zwei Sekunden später klammerten Robins grashalmdünne Krallen sich an eine der astdicken Federn seines neuen besten Freundes, und weil der Vogel so erschöpft war, konnte er „Danke“ nur denken, nicht sagen.
Abteilung: Erzählungen, Timmis Freunde | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
Mittwoch, 24. Oktober 2012 0:54
Für Frau Freitag
Kurz nach zwei machte sich Robin, das Rotkehlchen, das eigentlich Lothar hieß, auf den Weg zur Militärakademie. Der Wind blies nicht mehr so stark wie am Vormittag, und endlich schien wieder die Sonne. Zwar sind Rotkehlchen wetterfester als sie aussehen. Doch bei Böen und Schauern haben sie lieber Gebüsch um sich herum, statt durch die Gegend zu flattern. Wenn man bloß so viel wie ein Brief mit Marke wiegt – und das bestenfalls nach dem Mittagessen –, dann wird fliegen in schwerem Wetter zu einer riskanten Angelegenheit. Sogar ein Abenteurer wie Robin hob unter solchen Bedingungen nur in Notfällen ab.
—Er legte mehrere Pausen auf Dachrinnen, Schornsteinen, Astspitzen ein, plusterte das Gefieder auf und ließ sich von der Herbstluft fönen. Robin war vom Regen der vergangenen Tage klamm bis auf die Haut, und das gefiel ihm nicht besonders. Außerdem mußte er überlegen, ob er wirklich zur Militärakademie wollte. Er wurde das Gefühl nicht los, daß ihn dort eine gewaltige Blamage erwartete. Und so was brauchte er jetzt gar nicht. Die Suche nach Futter und einem trockenen Plätzchen kostete derzeit schon genug Kraft und Nerven.
—Seine Taubenkumpel hatten tags zuvor sehr geheimnisvoll getan: „So was hast du noch nie gesehen“, hatte der General gesagt. Auf Robins Erwiderung, er habe alles schon mindestens zweimal gesehen, hatte der General mit dem Schnabel geklappert – Tauben lachen so – und sein Adjutant, der Oberst, gegurrt: „Wollen wir wetten? Wenn du verlierst, mußt du für uns eine Woche lang Körner suchen. Und wenn wir verlieren – was garantiert nicht passiert – beschützen wir dich eine Woche lang vor Robert, der Rabenkrähe.“ Und Robin, der der Meinung war, es heiße „nachdenken“, weil man das Denken danach tut, hatte sofort eingeschlagen.
Abteilung: Erzählungen, Timmis Freunde | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky