Der Unhold vs. das Genie
Kay Sokolowsky hat sich für die aktuelle Ausgabe von Konkret ausführlich mit Charakter und Gesinnung des US-Präsidenten Trump befaßt. Unter dem Titel „Der Mob regiert“ wird die gar nicht so steile These aufgestellt und begründet, der 45ste sei ein waschechter Gangsterboß, die Regierung Trump ein monströses Racket und die Story seines Aufstiegs vom halblegalen Baulöwen zum Mobster-in-chief idealer Stoff für einen Mafiafilm von Martin Scorsese.
—Leser Jan Kuhlmann schmeichelte dem Artikel so, wie es sich ein Autor nur wünschen kann: „Zuvor noch großes Lob für ‚Der Mob regiert‘ von Kay Sokolowsky. Ich wünsche mir mehr Politiker-Porträts dieser Art und empfehle als nächstes Minister De Misère. Oder: Doppelporträt Lafontaine/Wagenknecht. Herr Sokolowsky: bitte immer so weiter!“ Sokolowsky sagt Merci und gelobt, sich zu bemühen.
—Was der Blogger über den Unhold im Oval Office bereits zu bemerken hatte, finden Sie übrigens hier, hier und hier. Pünktlich zum Auftakt der G20-Festspiele am 7. Juli wird der „Abfall“ sich ausführlich den Leuten widmen, die Trump alles verziehen, würde er den Russen den Krieg erklären; die es ihm vorerst aber richtig übelnehmen, einen diplomatischen Umgang mit Putin auch nur zu erwägen. Daß der POTUS tatsächlich schon lange nicht mehr daran denkt, den Russen entgegenzukommen, können Sie wiederum dem o. g. Konkret-Aufsatz entnehmen.
—Bevor Sokolowskys Einlassungen zu Marieluise Beck, John McCain und anderen Schreckensmenschen hier erscheinen, steht aber eine multimediale Revue aus der Frontstadt Hamburg an. Schalten Sie deshalb unbedingt morgen wieder ein, wenn es in diesem Theater heißen wird: „Die Gewaltbereiten, oder: Willkommen in HHell“.
Gez. „Abfall“-Admin
PS. Anläßlich des 85. Geburtstags von Ror Wolf am 29. Juni hat die Konkret-Redaktion eine Würdigung des großen Dichters auf die Magazin-Site gestellt, die Kay Sokolowsky vor zehn Jahren zu Wolfs 75stem verfaßte. Via Facebook merkt Leser Rainer Marquardt zur Neuveröffentlichung an: „Viel zu selten, daß ‚Huldigungen‘ dem Gegenstand gerecht werden. Eine solch herrliche wie dieser Text Kay Sokolowskys ist mir noch nicht begegnet!“ Auch Herrn Marquardt vom Autor ein herzliches Dankeschön!
—
Donnerstag, 6. Juli 2017 6:30
Jüngst in Athen hatte ich die neue Ausgabe von Konkret dabei und einen Amerikaner zu Gast. Einen, der (auf Deutsch) über Kant (Immanuel) promoviert wurde. Versteht sich, daß ich ihm „Der Mob regiert“ zu lesen gab. Sein Kommentar: „Da ist was dran.“
Da hast du für deinen guten Text also noch ein akademisches Lob! Dem ich mich ganz unakademisch anschließe.
Und ich danke euch beiden! Ach, es gibt Tage, wo ein Autor sich echt nicht beklagen kann … KS
Dienstag, 11. Juli 2017 1:57
Ein wichtiger Artikel!
Der erste mir bekannte, der all die Ungeheuerlichkeiten, die Trump sich bisher geleistet hat, zum Gesamtbild zusammenfügt, statt sich in Details zu verlieren.
(Jetzt brennt mir aber die Frage unter den Nägeln: Wie geht es weiter? Wie endet denn nun dieser Scorese-Film?)
Liebe Marion Danitschek – vielen Dank für Ihr sehr großes Kompliment! – Wie der Film enden wird? Entweder mit der Vertreibung Trumps und einer Militärregierung in Washington – oder mit einem Bürgerkrieg. Auf jeden Fall mit Gewalt und Chaos und vielleicht einem Atomkrieg. Ich bin kein Apokalyptiker, und ich will auch keiner sein. Aber der Gangster-in-chief ist nur noch im Amt, weil er dem Militär alles gibt, was es will. Sollten die Generäle ihn fallen lassen, ist alles möglich. Und dann wäre vielleicht Stanley Kubrick der beste Regisseur des Dramas, doch der ist tot. Na ja, egal: nach dem Weltuntergang gibts eh keine Kinos mehr. KS
Freitag, 14. Juli 2017 17:43
Lieber Herr Sokolowsky,
ein verspäteter Dank für Ihre Einschätzung. Ganz schön spektakulär, aber wenn ich noch vor zehn Jahren einen Blick auf unsere Gegenwart werfen hätte dürfen, wäre das bestimmt auch mein erster Gedanke gewesen: Das kann doch gar nicht sein.
Ich wünsch Ihnen was & halten Sie die Stellung in den letzten Tagen der Menschheit!
Ganz liebe Grüße,
Marion Danitschek
Liebe Frau Danitschek, da ich in dieser Angelegenheit sehr gern widerlegt werden würde, hätte ich nichts dagegen, mich aufs peinlichste zu irren. – Möglicherweise endet die Ära Trump so schmählich wie die anderer Bananendiktatoren, mit Flucht ins befreundete Ausland (Saudi-Arabien) und globalem Spott. In meinem Pessimismus blamiert zu werden, wäre mir gewiß lieber. KS