Im Walde zu pfeifen


Wie läßt sich steuern, ohne zu lenken?
Wie wird zur Gabe, was wir uns schenken?
Wie soll das gehn, dies angstfreie Denken?

Das alles ist nur eine Frage der Zeit,
und die Antwort braucht keine Ewigkeit.

Wo schimmert Glanz, wenn alles verwittert?
Wo schmeckt es süß, wenn jeder verbittert?
Wo steckt die Tür, wenn die Welt sich vergittert?

Die Lösung dafür liegt im Laufe der Zeit
und gewiß vor dem Ende der Ewigkeit.

Wann wird das Mensch sich menschlich verhalten?
Wann hört es auf, sich in Klassen zu spalten?
Wann fängt es an, sich gerecht zu verwalten?

Das sind die Fragen unserer Zeit,
und die stellen sich seit einer Ewigkeit.

Was so ist, wie‘s halt ist, wird endlich vergehn.
Was immer uns blendet, wird nimmer gesehn.
Was wir seufzend erträumen, wird schöner geschehen.

Und schon sperrt weit auf, was lange verschlossen,
und aller Verdruß ist verflixt und verflossen,
und Mensch und Natur werden gerne Genossen.

Das alles passiert in der kommenden Zeit
und es hält dann mit Glück eine Ewigkeit!


Dienstag, 21. Mai 2019 0:07
Abteilung: Kaputtalismus, Lieder ohne Werte

4 Kommentare

  1. Stefan Zimmermann
    Freitag, 24. Mai 2019 22:34
    1

    Nach einem Monat Wartezeit kommt dieses schöne Lied mit Wert. Danke dafür.

    Und nach mehr als zwei Monaten Wartezeit teile ich Ihnen endlich mit, wie sehr Ihr Kompliment mich gefreut hat! KS

  2. 2

    Schönen Tag,
    da der Blogbetreiber hier seine Wertschätzung bezüglich Jeff Becks Gitarrenkunst Kund getan hat, möchte ich darauf hinweisen, daß der Meister heute seinen 75. feiert.
    Happy Birthday und Grüße nach Hamburg

    Und kaum sechs Wochen später erscheinen Ihre Geburtstagsgrüße an Beck – wenn das mal keine Entschleunigung ist! KS

  3. 3

    Hallo Hr. Sokolowsky,
    ein sehr schönes Gedicht. Ehrlich wie wie gut kompostierte Erde …
    Danke sehr
    Andreas Kahl

    Und Ihnen, lieber Herr Kahl, ein Graziemille für das reizende Lob! KS

  4. 4

    Oh, wie schön, Meister S.!
    Ein Gedicht, das Hoffnung macht.
    Wird dann doch alles gut?
    Das möchten wir doch alle.
    Gruß vom Ebsomaten

    Lieber Ebsomat, es wird leider niemals alles gut sein. Aber wenn zwei Drittel oder bloß drei Fünftel wohl geraten – dann ist die Hoffnung nicht verloren. Glaubt: KS

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