Kreatiphe Orthogravie (4): Alme Sau
Den Deutschen, der stolz ist, einer zu sein, denn er hat ja sonst nix, erkennt man zuverlässig daran, daß er seine schöne Mutter Sprache in Wort und Schrift nach Kräften schändet. Das liegt an den dumpfen Gedanken, die sein nicht besonders komplexes Gehirn beschäftigen und die er ausdrückt wie seine Eiterpickel. So was sieht nie schön aus.
—Anläßlich einer Spiegel online-Meldung über die Angst Dresdener Unternehmer, durch die „Abendspaziergänge“ der Pegidazis in schlechten Ruch zu kommen und wirtschaftlichen Schaden zu erleiden, knörzt im Forum ein Musterexemplar teutschen Trutzes dies:
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Schon interessant, daß solche Mäuler nie „Arsch“, sondern „Allerwertester“ sagen. Eventuell halten sie das für komisch, vielleicht aber liegt die Wahl gerade dieses Synonyms daran, daß sie den Allerwertesten auf dem Hals spazieren tragen, und zwar nicht nur abends. Die Verachtung der Kommasetzung muß übrigens nicht weiter wundern bei Figuren, die ihr Leben im Koma verbringen.
—Richtig speziell wird es freilich, wenn Kopeiken, die die eigene Sprache nur bruchstückhaft kennen, versuchen, in fremden Zungen zu reden, hier: in welscher. Es müßte nämlich, wenn schon, „Forza Germania“ lauten. Könnte man schnell rausfinden, wäre keine Kunst – aber, meine Güte!, woher die Zeit nehmen, wenn es gilt, in 100 Online-Foren gleichzeitig herumzutrollen und Forzamarken zu hinterlassen.
—Und in Haß und Hast entstand ein Verschreiber, der um so brillanter ist, weil er einem kerndummen Schädel entsprang: „Almemania“! Ja, so sollte es fortan genannt werden, mein Vaterland! Das Alberne, Qualmende, Malmende, Memmenhafte, Manische dieser unmöglichen Nation wäre in ein Wort gebannt, das zu Stolz wahrhaftig keiner almen Sau einen Anlaß mehr böte.
—Wie klingt das denn auch – „Almemania, Almemania über alles“? Eben.