Man schreit deutsh (13): Culture Grub*

Den Stolzdeutschen erkennt man daran, daß er seine schöne Mutter Sprache schändet, wann und wo immer es ihm das Maul aufreißt. Je mehr Vaterland in einem teutschen Menschen steckt, desto weniger Liebe bleibt, scheint‘s, übrig für das Wertvollste, was der Zufall der Geburt ihm geschenkt hat. Bei den lupenreinen Nazis schlägt Gleichgültigkeit gegen Vokabular, Genus, Grammatik, Syntax und Tempus in Haß um: Haß auf die enorme Integrationsfähigkeit des deutschen Wortschatzes, Haß auf die Komplexität und Tiefe des Idioms, Haß auf alle, aus deren Mund das Deutsche nicht wie das Bellen eines Rottweilers, sondern so betörend klingt, wie diese Sprache es zuläßt, wenn ein Sprecher ihr schöne Augen macht statt sie zu würgen.

Und daher kann folgender Satz natürlich nur in dem Programm einer Nazipartei (in diesem Fall: „Die Rechte“) stehen:

Die Deutsche Kultur mit seinen zahlreichen Prägungen ist in der ganzen Vielfalt zu erhalten und zu fördern.

Da ist mir um der Deutschen Kultur ja nicht mehr zu fürchten.

* Ein Seitenstück zum Blogpost von gestern


Dienstag, 24. Februar 2015 23:59
Abteilung: Man schreit deutsh

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