Quinquennium ante portas
In exakt zwei Wochen, am 6.iJuni, kommt der „Abfall“ ins Vorschulalter. Dann wird es fünf Jahre her sein, daß dies eigenartige Notizbuch seine Seiten für das Weltpublikum öffnete, und zwar, programmatisch, mit einem Beitrag von frappanter Intimität. Dieser Aufrichtigkeit, ja: Authentizität ist mein Weblog bis heute verpflichtet, sie sollen auch in Zukunft meine Postings leiten – wie etwa hier, hier oder hier.
—Als ich mit der Bloggerei begann, hatte ich keine Vorstellung, wie lange mir die Sache gefallen würde. Einen Monat? Eine Woche? – Fünf Jahre jedenfalls plante ich nicht; und es gab auch Tage, an denen ich jede Lust am „Abfall“ verlor, einen Haufen Tage. Solche sprachlosen Zeiten werden garantiert wiederkommen. Die Worte hoffentlich ebenso.
—434 Postings, inkl. dem hier, stehen mittlerweile im Blog, die allermeisten von miä säba, die allermeisten Originalbeiträge. Die bis dato 744 veröffentlichten Leserkommentar/innen sind sogar komplett originell. Die Summe der gesperrten bzw. gelöschten von lebenden Menschen eingesandten Kommentare liegt weit unter 10. Die Zahl der Spambotmails und Phishingversuche via Comment-Formular liegt nah bei 10.000. Das beliebteste Angriffsziel unter allen Blogposts ist übrigens mein laaanger Epilog zu „Die Zukunft war gestern“, gefolgt von „Der Blogger ist blockiert (4): Rezept“. Sie dürfen raten, woran das liegt.
—Und wenn Sie sowieso grad über den „Abfall“ nachdenken, nehmen Sie sich doch gleich die Zeit, um mir mitzuteilen, welches der 434plus Postings ich in der Jubiläumswoche zwecks Eigenhuldigung ein zweites Mal plazieren sollte. Zur Mitteilung gehört selbstverständlich eine gute Begründung, und falls Sie dazuschreiben, weshalb Sie meine nicht immer seriösen, nicht immer klugen, nicht immer unterhaltsamen Notizen aus der Warenwelt lesen und mögen, sind Sie bereits Gastautor, d. h. Moderator für die gewünschte Wiederholung. Klingt wie ein Hauptgewinn, oder?
—Ein echter Hauptgewinn bei dieser Bloggerei ist auf jeden Fall mein Publikum, so überschaubar es auch sei. (Oder genau deswegen.) Ich habe über den Selbstverlag meiner Feuilletons mindestens einen Freund neu, wenigstens einen wiedergefunden (besser: er mich). Ich habe dank den Kommentaren einiges dazugelernt über die Empfindlichkeiten der Leser, die Gefahren und die Freuden des Selbstentblößens, über Anmaßung und Devotion, vor allem aber über meine Eitelkeit.
—Ohne welche ich niemals ein Weblog begonnen, so lange betrieben und sowohl kosten- als auch reklamefrei unter die (nicht besonders zahlreichen, zugegeben) Leute gebracht hätte. Zumindest über die Gratiskiste sollte ich mal nachdenken. Oder?
—Ich bin gespannt auf Ihre Antworten! Das versichert Ihnen, liebe Leserin, geschätzter Leser, mit einem besonders treuherzigen Blick:
Ihr Admin / KS