Sunset Boulevard
Unter den vielen Fehlern meines Charakters sticht einer hoch hervor: Ich bin vorwitzig. Nicht vorlaut, das ist was anderes. Vorwitzigkeit meint Naseweisheit, vulgo: Besserwissen. Dabei hätte ich es aus einem Vierteljahrhundert Berufserfahrung besser wissen sollen: Nach einem Kraftakt wie meiner Sonnenanbeterei von gestern fehlt mir am Folgetag die nötige Lauge. Auch die Laune.
—Zwar habe ich Herrn Herpers vor lauter Freude über seinen sehr freundlichen Kommentar großmundig versprochen, heute Bemerkungen zur Technomystik in 2001 zu veröffentlichen. Aber für so was bin ich itzt schlicht zu dumm. Oder zu faul. Beides.
—Dies Thema also ein ander Mal. Morgen nämlich stehen meine Anmerkungen zur Hamburger Bürgerschaftswahl auf der Startseite ganz oben. Schon ab 7–Uhr in der Früh kann der bislang unentschlossene Bürger sich hier mein Bild machen. (Und diesen Termin halte ich ohne Probleme; der Text ist nämlich schon fertig. Ha!)
—Doch heute? Ziehe ich mich mit einer Photoserie aus der Affäre. Sozusagen als Abglanz meiner Epiphanie – der Sonnenuntergang vor ein paar Stunden über der Osdorfer Feldmark.
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Wär’ nicht das Auge sonnenhaft,
Die Sonne könnt’ es nie erblicken.
Goethe, Zahme Xenien