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Auch …

Donnerstag, 8. Januar 2015 1:43

Je-suis-Charlie_07-01-15_(c)_Charlie_Hebdo


Mitten in einem längeren Stück für die Februarausgabe von Konkret über Pegida und die Nutzlosigkeit, mit Pegidazis zu diskutieren, erfahre ich von dem Massaker in der Redaktion von Charlie Hebdo.

Abscheu vor den Mördern und Grauen angesichts ihrer Tat mischen sich mit Ohnmacht. Und schlechtem Gewissen. Habe ich, als ich vor sechs Jahren das Buch Feindbild Moslem schrieb, eine Gefahr verharmlost? Und eine Religion schön geredet, die immer wieder und immer öfter solche Proselyten zeugt – Blutsäufer, Folterknechte und Judenhasser, Menschenfeinde durch und durch –?

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Thema: Ironie off, Sokolowsky anderswo | Kommentare (1) | Autor:

Heiteres Ratespiel für die gebildeten Stände (1)

Sonntag, 4. Januar 2015 19:12

Welchen Aphorismus des österreichischen Dichters und Satirikers Karl Kraus stellt Kay Sokolowsky in folgendem Photo nach?

Schattenmann_(c)_Kay_Sokolowsky

a) Die Welt ist ein Gefängnis, in dem Einzelhaft vorzuziehen ist.

b) Er hatte so eine Art, sich in den Hintergrund zu drängen, daß es allgemein Ärgernis erregte.

c) Gute Ansichten sind wertlos. Es kommt darauf an, wer sie hat.

(Kleiner Tip: Die richtige Antwort lautet natürlich: d). Zu finden ist sie bzw. der gemeinte Aphorismus bspw. hier.)

Thema: Bored beyond belief, Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (2) | Autor:

Gute Vorsätze 2015*

Donnerstag, 1. Januar 2015 22:58

Rauchen_(c)_Kay_Sokolowsky


Ich möchte zum Beispiel nicht mehr rauchen.

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Thema: Bored beyond belief, Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor:

Der verhexte Weihnachtsmarkt

Donnerstag, 25. Dezember 2014 1:00

Meinem Freund Sönke gewidmet, dessen Geburtstag gestern
in weiten Teilen der Welt festlich begangen wurde.
(Nie wieder will ich Dir vorzeitig gratulieren, o heilige Vielfaltigkeit!)

Aus_dem_Muensterland_Aufmacher_(c)_Kay_SokolowskyVielleicht hätte Richard nicht so spät die Betriebsfeier verlassen sollen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, keinen Punsch zu trinken – jedenfalls nachdem Lehmann, der Witzbold, eine Buddel „Captain Morgan“ in die Schüssel gekippt hatte, „zum Nachwärmen, hrrrg, hrrg“. Und vielleicht sollte Richard es sich endlich angewöhnen, die Geschenke nicht erst an Heiligabend zu besorgen. „Nun“, murmelte er, etwas entsetzt sein Spiegelbild begutachtend, „man kommt aus seiner Haut nicht raus.“ Richard hätte freilich einiges dafür gegeben, aus dieser Haut, die nach Fuselöl und den Zigarren des Chefs stank, herauszukommen.

Eine Wechseldusche und zwei Aspirin später saß er in der U-Bahn und fragte sich, woher das lange blonde Haar auf seinem Pulli stammte. Yvonne? Katja? Tief in Richards schwerem Kopf steckte eine Erinnerung an Gefummel und Geknutsche, wollte aber nicht heraus. Richard wurde klamm zumute. Wahrscheinlich hatte er bloß eine oder beide Trainee-Tussis zum Abschied brav umarmt. Hoffentlich! Sonst könnte er sich im neuen Jahr auf ein Gerede gefaßt machen, das bis zur nächsten Weihnachtsfeier der Reederei nicht verstummen würde. Immerhin hielt der alte Scharnagel größere Stücke auf ihn als auf die eigenen Söhne.

Richard beschloß, eine Station früher auszusteigen, um sich auf dem Weihnachtsmarkt vorm Rathaus ein Katerfrühstück zu genehmigen. Er griff in die linke Manteltasche, in der die Geschenkliste steckte, und sah dann auf seinen Citizen-Chronometer (wasserfest bis 50 Meter). Ist noch Luft nach oben, dachte er, um sich selbst zu beruhigen, und dann, am Ausgang, sah er gleich gegenüber, über hundert Köpfe mit wechselnden Körpern hinweg, das Schild von „Christkindel’s Glühweinhaus“. Das falsche Apostroph störte Richard nicht. Er war in Rechtschreibung noch nie eine Leuchte gewesen.

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Thema: Adventskalender, Director's Cut, Erzählungen | Kommentare (0) | Autor:

Och nö, nicht schon wieder ein Pflichttermin …

Sonntag, 16. November 2014 23:32

Teaser_Oblong_(c)_Kay_SokolowskyKomik! Graphik! Lyrik! Musik! Und sexuelle Ausschweifungen, von denen Sie nicht einmal etwas ahnen (nein, auch Sie nicht): Das dürfen die Zeugen der nächsten Fitzoblongshow gewärtigen, und zwar am 20. November 2014 um 19.30 Uhr im Künstlerhaus Hannover, mit Kay Sokolowsky als Gastgastgeber neben dem großen Dietrich zur Nedden.

Stargäste des Abends werden Marcus Weimer und Olav Westphalen sein, das ebenso begnadete wie gnadenlose Cartoonisten-Duo Rattelschneck. Wer weiß, vielleicht wird am Donnerstag eines der größten Geheimnisse des hiesigen Kulturbetriebs gelüftet werden – wer ist Rattel, wer Schneck? Auf jeden Fall wird Gastgastgeber Sokolowsky für einen ungeheuren Skandal (Porno! Perversion! P-Wörter!) sorgen. Und sich dabei erschreckend maskieren.

Wem dies als Ansporn nicht genügt, bereits zwei Stunden vor Einlaß die Eingangstür zum Literaturpalast im Künstlerhaus zu belagern und um die besten Plätze nötigenfalls mit den Fäusten zu kämpfen, dem ist auch sonst nicht zu helfen. Ausreden werden nicht akzeptiert, Visa-Karten ebenfalls nicht.

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Das Juwel erfüllt einen Hartzenswunsch

Samstag, 23. August 2014 14:35

348Sandbild_im_Sera_Kloster_Ausschnitt_(c)RThieleDer Dalai Lama kommt an diesem Wochenende mal wieder nach Hamburg und erzählt drei Tage lang, was ihm so durch die kahle Rübe rumpelt. Vielleicht ist sogar ein Gedanke dabei.
Um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, eine Veranstaltung allein jenen Fettrandbürgern zu bieten, die ihre Geldgier satt und nun einen gewissen Hunger nach Immateriellem haben (ohne deshalb auf den Cayenne-Zweitwagen und die Drittvilla auf Sylt verzichten zu wollen), bietet der Kundün, deutsch: „Das wunscherfüllende Juwel“, Schülern, Studenten und Hartz-IV-Almosenempfängern vergünstigte Tagestickets an.
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Thema: Kaputtalismus, Undichte Denker | Kommentare (0) | Autor:

Sommerfrische (5): Eine Ahnung des Glücks

Donnerstag, 7. August 2014 1:32

Spinne_Bootshaus_Preetz_(c)_Kay_Sokolowsky
Wenn du irgendwo auf Reisen bist, ganz gleich wo, ob am schlimmen Ende der Welt, am unteren, am äußersten oder bloß ein paar dutzend Kilometer von den Randgebieten Deines Wohnorts entfernt … Wenn Du also irgendwo anders bist, zum Beispiel in Preetz, und plötzlich das Gefühl hast: „Ja, das geht auch – hier könnte ich friedlich verwelken“ – dann hast Du einen schönen Urlaub und vielleicht sogar einen Hauch von Utopie erwischt.

Außerdem kostet die Halbe Bier hier 50 Cent weniger als in Hamburch.

Thema: Selbstbespiegelung, Sommerfrische, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor:

Ditt is ming Baalin! (2)

Freitag, 18. Juli 2014 0:52

Rattenschild_Teaser_(c)_Andreas_KüenleWas sie in der Hauptstadt gut können, was sie wirklich gut können, das sind Schilder – Schilder für jede Tageszeit, jede Situation, jede Möglich- und zumal Unmöglichkeit. Denn der Hauptstädter findet sich nicht zurecht, wenn ihm keine Schilder, hm, schildern, was er zu tun und lassen hat.
Neuerdings gibt es dort, wo man sich janz köstlich amüsiert (sofern es nicht durch ein Schild unternagt, äh, untersagt wird), sogar piktographische Anweisungen für den Umgang mit Rattus rattus, dem wackersten unserer Kulturfolger und allzeit unverdrossensten aller Dreckhaufenbewohner.
Am Gesundbrunnen, c/o Wedding,
steckt dies hier in der Krume:

Rattenschild_(c)_Andreas_Küenle

Derart wird auch von den Qualen hoher Intelligenz nicht eben heimgesuchten Baalinan wie Ulf Poschardt oder Thilo Sarrazin beigebracht, was die Ratte meidet, nämlich Schrippen (dt. Brötchen) und Äppel (dt. Golden Delicious).
Alles andere darf ihr weiterhin hingelegt werden. – Alles?! Selbst die gefürchtete Spezialität der Region, der Hoppelpoppel?
Besonders der! Bon Rattetit!

Schönsten Dank an den Phinder und Photographen Andreas Küenle!

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