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The Happy Eggheads in: Osterspaziergang

Sonntag, 20. April 2014 0:29

Easterparade_01_(c)_Kay_Sokolowsky

FRAU S. Guck mal! Nun guck doch mal!
HERR S. Was denn? Da ist doch nichts.
FRAU S. Da! Auf dem Löwenzahn!
HERR S. Oh. Ein Schmetterling.

Easterparade_02_(c)_Kay_Sokolowsky

FRAU S. Ein Pfauenauge ist das. Ein Tagpfauenauge!
HERR S. Woher willst du das wissen?
FRAU S. Das weiß man doch.
HERR S. Ah ja? Mir ist dieses Tier unbekannt.
FRAU S. Und deshalb weiß ich nicht, wie es heißt? Willst du das sagen?

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Thema: Bored beyond belief, Unerhört nichtig | Kommentare (1) | Autor:

Popanz-Trio (3): Schmock ‚ n ‚ Schmoll

Dienstag, 15. April 2014 23:08

Das Problem im Umgang mit Popanzen ist der Umgang: Man sollte ihn gar nicht pflegen. Über sie bloß zu reden, gesteht diesen Gestalten eine Bedeutung zu, die ihnen nicht gebührt, denn außer im Gerede besitzen sie keine. Ihre Nullität verschwindet, sobald sie beachtet werden. Allein dieser paradoxen Quantenschweißphysik verdanken Nullsummen wie Alice Schwarzer oder Thilo Sarrazin eine Existenz in der veröffentlichten Welt.

Wenn ich also beim Spiel mitmische, das sie viel besser beherrschen als ich, beim großen Arschposaunen also, werden immer nur sie gewinnen, egal wie sehr ich mich bemühe, sie niederzuringen. Ich bin bloß der Spielverderber.

Henryk M. Broder beleidigte mich mal als „von Neid zerfressenem Autor“, nachdem ich ihn polemisch zergliedert hatte. Das haftet seither an mir wie Taubenscheiße, obwohl ich auf nichts weniger neidisch bin als auf die Existenz als Pausenclown, wie Broder einer ist. Mich gruselt‘s vielmehr davor, so zu werden – so vorhersehbar, so selbstzufrieden, so publikumsgeil wie die Popanze der hierzulande herrschenden Meinung.

Die polemische Auseinandersetzung mit den Vollpfosten, die für „streitbare Geister“ und womöglich Intellektuelle gehalten werden, obschon ein Intellekt sie niemals quälte, ist dennoch nicht verzichtbar. Denn am Ende geht es immer ums Publikum, das solche Vögel groß werden und sich von ihnen die Lieder krächzen läßt, die es am liebsten hört. Wenn ich also einen Popanz beschimpfe, dann meine ich damit immer auch die Hunderttausende, die die Buchstabensuppe dieser Hilfsköche lieber auslöffeln als, sagen wir mal, die erlesenen Speisen eines Hermann Gremliza, Eckhard Henscheid oder, äch-hämm, Gert Ockert.

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Thema: Undichte Denker | Kommentare (3) | Autor:

Der schreckliche Iwan (5): April, April! – Oder?

Mittwoch, 2. April 2014 0:35

Dahinter steckt immer ein, äh, Kopf (Symbolphoto)

Aprilscherze waren, seit es sie gibt, noch nie zum Lachen. Zum Heulen sind sie, wenn Journalisten sich ihrer annehmen und – einer sehr überflüssigen Tradition folgend – die Zeitungen damit bestücken.

Manchmal kann man diese Scherze sogar zum Kotzen finden. Etwa gestern, am 1. April 2014, als Berthold Kohler, Mitherausgeber der FAZ, notierte, warum Wolfgang Schäubles Warnung vor Wladimir Putin als Wiedergänger Adolf Hitlers erstens gar kein Vergleich des einen Unholds mit dem anderen gewesen und zweitens falsch gewesen sei. Und zwar deshalb:

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Thema: Der schreckliche Iwan, Man schreit deutsh | Kommentare (1) | Autor:

Der schreckliche Iwan (3): Cosa nostra

Freitag, 21. März 2014 1:26

Putin zeigt sich entsetzt über den Vergleich mit Thaçi (Symbolphoto)

Gregor Gysi wird nicht müde zu bemerken – etwa in seiner Antwort auf Kanzlerin Merkels gestrige Regierungserklärung –, daß Putin sich mit der Krim einfach mal dasselbe Unrecht genehmigt wie Ende der 90er die Nato mit dem Kosovo. Dem erwiderte der bislang eher zurechnungsfähig wirkende SPD-Fraktions-
chef Thomas Oppermann, er finde es „unerträglich“, würde der russische Völkerrechtsbruch auf der Krim durch Hinweise auf „tatsächliche oder angebliche Verstöße durch andere“ relativiert. Wahrscheinlich erträgt Oppermann dies nicht, weil er schwer erklären kann, warum er einst daran mitwirkte, daß Deutsche ohne UN-Mandat (aber mit einer gigantischen Propagandalüge namens „Hufeisenplan“) gegen Jugoslawien Krieg führten und anschließend dessen territoriale Einheit zerschlugen, während er heute dagegen ist, daß die Russen die Ukraine zerstückeln. Obwohl die dafür nicht mal Bomben abwerfen, sondern bloß Reisepässe.

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Thema: Der schreckliche Iwan, Kaputtalismus, Man schreit deutsh | Kommentare (0) | Autor:

Ich habe Max Bahr auf dem Gewissen

Dienstag, 25. Februar 2014 22:48

Am Dienstagabend ließen die letzten Filialen der Hamburger Baumarktkette Max Bahr für immer die Rollgatter fallen. Aus diesem Anlaß soll hier ein Stück wiederveröffentlicht werden, das ich vor, meine Güte, 17 Jahren für die von den verehrten Kollegen Jürgen Roth und Michael Rudolf veranstaltete Anthologie Dreimal abgesägt und immer noch zu kurz schrieb. Nun sage noch mal einer, Literatur richte nichts aus! Max Bahr jedenfalls habe ICH erledigt. Ich bin der Baumarktterminator. Hat gedauert, ja, aber heute war es soweit. Und das hier hat‘s angerichtet:

Die Baumarkt-Apokalypse

1   Dies ist die Offenbahrung Max Bahrs, die ihm der Gott des Baumarkts gegeben, den Kunden zu zeigen, wo der Hammer hängt, und er hat sie gesandt durch seine Filiale in Hamburg-Osdorf zu mir. / Ich, der auch euer Bruder ist, Kunden des Baumarkts, und Mitgenosse eurer Trübsal und Qual, war dort um des Wortes des Gottes des Baumarkts willen und um des Zeugnisses Max Bahrs. / Und siehe, ich sah eine Halle sonder Maß und Regale sonder Zahl. Und ich hörte hinter und über und unter mir eine große Stimme wie eine Posaune, die sprach: „Herr Schrumpff in die Innendeko!“ / Und ich wandte mich um, um und um, um zu sehen nach der Stimme. Und als ich mich wandte, da sah ich siebentausend güldene Leuchter, scheußlich wie die Schrecken im Heu, sah Schreibtisch-, Pendel-, Scheiben-, sah Küchen- und Keramikleuchter.

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Thema: Director's Cut, Kaputtalismus | Kommentare (0) | Autor: