The Shaper of Things to Come

H. G. Wells, 1920 photographiert von G. C. Beresford

H. G. Wells, 1920

Heute vor 150 Jahren wurde in Bromley, einem Vorort Londons, Herbert George Wells geboren, der Gottvater der Science Fiction.
Um den sehr großen Erzähler zu würdigen, hier eine Huldigung an sein Meisterwerk, das übrigens auch im Horrorgenre einen Ehrenplatz hat.
Der Text erschien erstmals in
Konkret
9/2015, als Episode 11 der Serie „Die Zukunft war gestern“.

Die Insel des Dr. Moreau (1896)

Herbert George Wells hat die Science Fiction als literarisches Genre nicht bloß etabliert, er hat es erfunden. Im Riesenwerk des Meisters, in diesem Zentralmassiv der phantastischen Dichtung ragen lauter Achttausender – Die Zeitmaschine, Der Unsichtbare, Krieg der Welten oder Die ersten Menschen auf dem Mond. Es gibt jedoch gute Gründe, noch über diese Klassiker Die Insel des Dr. Moreau zu stellen. Wells, der so viele utopische Urbilder geschaffen hat – den Alien, die Zeitreise, den Mutanten, das Weltraumschiff –, legte hier gleich zwei Archetypen vor: den eines Wissenschaftlers mit Gotteskomplex und den eines Horror-Romans. Mit 16, als ich die Geschichte zum ersten Mal las, war ich zwar nicht mehr so leicht zu überraschen, doch das Grauen in der Litanei der Tiermenschen erwischte mich kalt: „Nicht auf allen vieren gehen; das ist das Gesetz. Sind wir nicht Menschen? … Sein ist das Haus des Schmerzes … Sein ist die Hand, die heilt … Keins entkommt.“

Beim Wiederlesen erwacht das alte Entsetzen. Und neues Staunen: über die Vielschichtigkeit des Romans, die Kühnheit der Allegorie und die vielen Hüte, die Wells vor den Ahnherren seiner Literatur zieht. Edward Prendick, der Erzähler, erleidet wie Lemuel Gulliver oder Arthur Pym Schiffbruch und strandet auf einem pazifischen Dschungelfelsen. Hier, fernab der Zivilisation, setzt der Physiologe Moreau Experimente fort, derentwegen er zehn Jahre zuvor aus seiner Heimat vertrieben wurde. Er baut aus Affen und Hyänen, Schweinen und Faultieren hybride Homunculi, predigt den Wert der Schmerzen und hält sich für einen Herren über das Leben selbst: Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Doktoren Frankenstein, Faust und Nietzsche ist nicht zu übersehen. Prendick flieht vor dem gewissensfreien Wissenschaftler in den Urwald, mischt sich unter die Geschöpfe Moreaus und muß erkennen, daß die Androiden von ihrem Schöpfer nur das Schlechte gelernt haben.

Eine „Übung in jugendlicher Blasphemie“ nannte Wells seinen Roman. Das ist Dr. Moreau gewiß; und viel mehr. Nämlich eine gültige Fabel über den Konnex von Gotteskult und Herrschaft, Kapitalismus und Erniedrigung, Kolonialismus und Rassismus, Aufklärung und Hybris. Mit Fug erwartete Jorge Luis Borges von den großen Romanen Wells‘, diesen Mustern der Erzählkunst, „in das allgemeine Gedächtnis der Gattung“ einzugehen „wie die Theseussage“. Der Sadist, der sich für Gott hält, und von einer Spezies träumt, die seine Grausamkeit anbetet – darin steckt der ganze Kummer der Erde. Die Legionen durchgeknallter Robots, die das Genre in mehr als 100 Jahren entfesselt hat, stammen ebenso von Moreaus Bestiarium ab wie die „Unterleute“ Cordwainer Smith‘.

Nach seiner Heimkehr erscheinen Prendick alle Menschen wie Kreaturen aus des Doktors Hand. Er zieht aufs Land und wendet sich der Astronomie zu. Denn eine bessere Welt findet man dort oben allemal: „(In) den ungeheuren und ewigen Gesetzen des Stoffs … muß für das, was mehr als Tier in uns ist, Trost und Hoffnung liegen.“

Photo: „H. G. Wells by Beresford“, George Charles Beresford [Public domain],
via Wikimedia Commons


Mittwoch, 21. September 2016 13:49
Abteilung: Litterarische Lustbarkeiten, Sokolowsky anderswo

14 Kommentare

  1. 1

    Ach, lieber Herr Sokolowsky, es ist ein Kreuz mit Ihnen, Ihrem Blog und Ihren Texten zur Zukunft, die gestern war. All diese Lesetipps!
    Von Wells habe ich zwar mit 15, 16, 17 so einiges gelesen, aber das ist 35 Jahre her. Und was ist geblieben? Nichts, außer dem Wissen, daß die Country-Musik am Ende von „Mars Attacks!“ eine schöne Hommage ist und das ergreifende Bild der über dem Horizont stillstehenden Sonne am Ende von „Die Zeitmaschine“. Moreau? Das Land der Riesen? Jener Pastor, der auf Vogeljagd aus versehen einen Engel abschießt? Alles weg, alles vergessen, wie so vieles aus jener Zeit, als das Essen noch im elternhäuslichen Kühlschrank wuchs und außer Hausaufgaben nichts zu erledigen war, man also lesen konnte – und lesen und lesen und lesen, wann immer einem danach war.
    Und schon läßt man die Schule schleifen. Darum von Abitur keine Spur und kaum ein paar Jahrzehnte später schon muß man sich in blöder Lohnarbeit verdingen.
    Nein, all diese tollen Buchtipps schaffe ich in absehbarer Zeit nicht.
    Aber schön, mal wieder erinnert zu werden.
    Dank dafür!

    Sie erinnern sich an die Szene schlechthin aus der „Zeitmaschine“. Was sollten Sie danach denn noch lesen? Von Wells oder irgendwem? KS

  2. 2

    Was für ein unglaublicher Mensch und erzählerisches Genie. Er stand wohl auch bei den Nazis ganz oben auf einer Liquidationsliste, so sie in GB erfolgreich gewesen wären. By the way: Ich finde es sehr schade, daß Ihre tolle Serie, Herr Sokolowsky, in konkret nicht mehr erscheinen soll. Ist denn da gar nichts mehr zu machen?

    Lieber Herr Geigl, Sie haben es geschafft, einen abgebrühten alten Sack zum Erröten zu bringen. Vielen Dank für Ihr großes Kompliment! – „Die Zukunft war gestern“ sollte auf meinen Wunsch hin „nur“ 24 Episoden haben.
    Aber die Sache ist ja noch nicht ganz vorbei. Im Oktober-
    Konki wird ein zweiseitiger Epilog erscheinen und zeitgleich hier im Blog ein umfänglicher Apparat zum Nachwort. Ad astra! KS

  3. 3

    ****************************

    Wg. Israelhaß gelöscht. – Der Betreiber dieses Blogs verbittet sich Einsendungen solcher Art: Wir sind hier nicht in Bröckershausen. Außerdem findet er Ihr „Gedicht“ formal und sprachlich desaströs, um es freundlich zu sagen. Bitte beehren Sie uns nicht wieder. Eine Diskussion ist nicht erwünscht. KS

  4. 4

    Ich war neugierig und hab deshalb mal eben schnell den ausgesternten Herrn G. gegoogelt: Der Mann kann einem eigentlich leid tun; ich glaub, er leidet unter einer mindestens mittelschweren paranoiden Schizophrenie. Die Spur des Wahnsinns führte übrigens auch zu einem Blog von H. M. Broder, und nach einem weiteren Klick landete ich ebendort bei einem tippfrischen Beitrag von Vera Lengsfeld, überschrieben mit: „Was Marxismus und Islamismus eint.“ Spätestens da wußte ich, warum du dir jede Diskussion verbeten hast.

    Zur Ergänzung: Hätte ich Dr. G.s Kommentar veröffentlicht, hätten Leute, die mich schon immer des Antisemitismus überführen wollten, Kerle wie Thomas von der Osten-Sacken also, sich ein zweites (oder drittes?) Arschloch gefreut. Und diese Freude gönne ich denen einfach nicht. KS
    PS. Gerade gesehen: Du hast vor ein paar Tagen den 500sten veröffentlichten Kommentar im „Abfall“ plaziert. Jetzt darfst du dir was wünschen; aber bitte nur etwas, das ich im „Abfall“ realisieren kann. Okay?

  5. 5

    Die „Szene schlechthin“ aus der „Zeitmaschine“ habe ich nur wegen einer „Eselsbrücke“ im Gedächtnis. Ich stand vor ca. 30 Jahren am Strand der zugefrorenen Nordsee und schaute zur untergehenden Sonne, während ich wartete, dass sich die Schritte meines Begleiters entfernten, damit ich wirklich NICHTS mehr hörte. Und NICHTS regte sich sonst. Ohne diesen Moment hätte ich auch die „Szene schlechthin“ vergessen. Da habe ich wohl Glück gehabt.
    Schwache Erinnerungen an Moreau und den „Schläfer“, der erwacht, sind natürlich immer geblieben. Aber wenn ich nur die Inhaltsangaben von „Tono-Bungay“ und „Menschen Göttern gleich“ lese (an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann), dann wird mir einfach der Lesermund wäßrig, wenn ich bedenke, wann Wells diese Sachen geschrieben hat.
    Was ich nach der Szene aus der „Zeitmaschine“ noch lesen sollte, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich seit der Pubertät immer wieder vollkommen fasziniert bin, wenn ich mal wieder „Die neue Kosmogonie“ von Stanisław Lem lese. Aber ob das noch Science Fiction ist, das weiß ich auch nicht.

    Na, aber hallo! Und was für eine! (Die von Karsten Wollny gefeierte Geschichte ist Teil der prächtigen Anthologie „Nacht und Schimmel“.) KS

  6. 6

    Und außerdem ist „Die neue Kosmogonie“ Teil von „Die vollkommene Leere“, wo ich bei „Gigamesh“ zwar fasziniert bin, aber etwas passen muß (weil ich Joyce nie gelesen habe) und bei „De Impossibilitate Vitae; De Impossibilitate Prognoscendi“ immer wieder vor Freude durchdrehe.

    Mögen Sie eigentlich auch die „Sterntagebücher“? Und die „Robotermärchen“? Das sind – neben „Eden“, „Solaris“ und vor allem „Transfer“ – meine Lieblingsschnurren von Lem. Er war schon, bevor das Erzählen ihn anwiderte, ein gewaltiger Geschichtenschreiber. KS

  7. 7

    Vom Großmeister Lem hab ich auch etliches verschlungen, damals, als ich in einer anderen Zeit und in einem anderen Land lebte, als die Zukunft noch irgendwo zwischen den Sternen stand und nicht im Dax-Index. Ist schon Jahrzehnte her, es wird also langsam Zeit zum Wiederlesen. Und wo ich grad den östlichen Sternenhimmel im Visier habe: Von Arkadi und Boris Strugazki gibt’s da ja auch noch sehr Vieles und viel Gutes, und manches von Klaus Frühauf. Deren Werke übrigens man damals östlich der Elbe wenigstens obrigkeitlicherseits nicht „Science Fiction“ nennen mochte; stattdessen hieß man sie reichlich hölzern „Wissenschaftlich-phantastische Literatur“. Was nicht so tragisch war, denn gedruckt wurden sie trotzdem, zugegeben mit einigen Ausnahmen.
    PS.
    Ich darf mir was wünschen? Da gäbe es was: Du könntest z. B. „Die Zukunft war gestern“ in loser Folge im „Abfall“ fortsetzen. Das würde nicht nur mich ergötzen, sondern ganz bestimmt mindestens auch die Herren Geigl und Wollny! Oder wie wär’s denn mit einem ähnlichen Projekt zu den guten alten „richtigen“ Märchen: von Grimm, Hauff et al.? Darüber hatten wir uns mal ganz kurz ausgetauscht, glaub ich.
    PPS.
    Und dann hätte ich da noch eine Idee. Die sich nicht im „Abfall“ umsetzen läßt, die ich aber trotzdem einfach mal loswerden muß: Ich fände es wirklich ganz und gar großartig, wenn man sich irgendwann mal „in echt“ träfe: Die Herren Sokolowsky, Wollny, Schmid, Geigl, Pichmann et al., in einem lauschigen Biergarten unter den Sternen oder so – das gäbe bestimmt ein überaus prachtvolles Palaver! Mir ist schon klar, daß das wohl immer Science Fiction bleiben wird: Wer wollte das schon organisieren? Wir haben ja alle zu tun und keine Zeit, und wir wohnen nicht im selben Dorf, und vielleicht könnte man sich, Gott behüte, in echt ja überhaupt nicht riechen? Und die Biergartenzeit ist ja eh schon so gut wie vorbei. Egal – jetzt bin ich’s endlich mal losgeworden, und gleich fühl ich mich viel besser. Smiley!

    Die Wünsche sind angekommen, und den mit den Märchen, den werde ich erfüllen, am besten zur Adventszeit, denke ich. (Weihnachten ist für mich die Märchenzeit schlechthin, im Guten wie im richtig Schlechten.) Den anderen Wunsch, eine lose Fortsetzung der „Zukunft“ betreffend, will ich erwägen. – Und natürlich fände ich es schön, aus diesem virtuellen Plauderverein mal was Leibhaftiges zu machen! Man soll ja nie nie sagen.
    Danke für die Anregungen, lieber Kai! KS

  8. 8

    An die „Sterntagebücher“ muß ich immer wieder denken, wenn ich die Leute mit ihren Smartphones sehe. Es sind eben keine Waschmaschinen!
    Herrlich, was habe ich sie geliebt, die „Sterntagebücher“! Aber auch dort vieles vergessen. Der Tichy, der sich selbst nicht so doll auf die Fresse haut, damit er später in der Zeitschleife es selber nicht so heftig abkriegt: großartig!
    Die „Robotermärchen“ im Zusammenhang mit der „Kyberiade“, die ja, so weit ich mich erinnere, mit „Experimenta Felicitologica“ ungeahnte Gipfel erreicht.
    Ach, so vieles von Lem, was mich faszinierte!
    „Solaris“ halte ich für einen der besten (und manchmal für DEN besten) SF-Roman überhaupt.
    „Eden“ und „Transfer“ habe ich ziemlich vergessen.
    Aber, wo Sie schon „Nacht und Schimmel“ erwähnten: An der „Lymphaterschen Formel“ habe ich immer wieder große Freude, und im Zusammenhang mit der „Szene schlechthin“ aus der „Zeitmaschine“ muss ich dann hier auf jeden Fall noch „Die Wahrheit“ erwähnen. Welch wahnsinnig gute Story! Wo bei Wells die Sonne bewegungslos über dem Horizont hängt, holt Lem sie uns ins Zimmer und deutet Antworten auf Fragen an, die wir nie gestellt hätten.
    Von der „Summa Technologiae“ war ich damals sehr beeindruckt, aber schon von der „Philosophie des Zufalls“ habe ich keine zehn Seiten mehr gelesen. Ich denke aber heute, das könnte sehr interessant sein. „Eine empirische Theorie der Literatur“?
    Aber da sind wir wieder bei der Zeit, die ich nicht habe.
    Wenn ich völlig zerarbeitet von meinem Geldbeschaffungsjob komme, dann bleibt mir immerhin der Pilot Pirx (um mal bei Lem zu bleiben).
    Eine Begegnung der dritten Art zu vergeigen, weil der Großteil der Besatzung an Ziegenpeter oder Mumps erkrankt ist und der Steuermann (?) besoffen ist, während in der Kamera kein Film drinne ist, das ist auch nach Feierabend eines schweren Arbeitstages immer noch sehr kurzweilig zu lesen.
    Und wie oft ich eigentlich den „Futurologischen Kongress“ gelesen habe, das kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall oft genug, um recht genervt zu sein von Ari Folman.

    Lieber Karsten Wollny – nun hoffe, nein, VERLANGE ich, daß Sie mal ein Buch über Lem und seine Bücher schreiben! Hat ja Zeit, bis Sie verrentet werden. Wer soll das schreiben, wenn nicht ein Kenner und überdies Liebhaber wie Sie?! (Dann hätten Sie auch einen Grund, „Transfer/Rückkehr von den Sternen“ wiederzulesen. Es gibt selbstverständlich noch andere gute Gründe, z. B. die ungeheure Bildkraft des Romans.) – Na, wie wär’s? KS

  9. 9

    Hallo, ich will auch noch etwas sagen!
    Da ich zum eigentlichen Thema nichts Kluges beitragen kann, wollte ich mal fragen, ob es hier noch mehr Menschen gibt, die Jules Verne in der Jugend verehrten und im fortgeschrittenen Alter feststellen mußten, daß der Mann ein grauenhaft schlechter Schriftsteller mit besten Absichten war.
    Hallo?
    Schon gut.

    Ich teile Ihre Meinung, lieber Andreas Schmid. Es ist wirklich unmöglich, die Werke Vernes ernstzunehmen, wenn man erst mal älter als 14, 15 ist. (Bis auf zwei Ausnahmen: „In 80 Tagen um die Welt“ und seine beschaulich schönen Reisetagebücher.) – Aber auf kindliche Gemüter wirkt Vernes Zeug mit enormer Macht. Ror Wolf bekennt immer noch gern, wie sehr ihn Verne beeinflußt hat. Was mir allemal mehr einleuchtet als das Schwärmen eines Frühpubertierenden für Göthe oder Flohbär. KS

  10. 10

    Lieber Kay Sokolowsky, außer Autos reparieren gibt es noch etwas, das ich nicht kann, und das ist Bücher über Lem schreiben. Aber da fällt mir ein: Vor einigen Wochen habe ich in einer alten KONKRET das Versprechen von Ihnen entdeckt, ein Buch über Scorsese (oder einen speziellen seiner Filme) zu schreiben.
    Na, wie wär’s?

    Das war weniger ein Versprechen als ein frommer Wunsch. Aber danke, daß Sie mich daran erinnern. Vielleicht wird’s ja mal was! KS

  11. 11

    @ Andreas Schmidt
    An Verne mußte ich auch denken, weil der ja sehr oft mit Wells in einem Satz genannt wird. Ich fragte mich, warum wohl Verne bei uns immer noch viel mehr gelesen wird als Wells. Es liegt wohl an seiner Harmlosigkeit.

    Und auch an Vernes expliziter Deutschenfreundlichkeit: „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ beginnt in Hamburg (und führt dann über Lübeck nach Island). KS

  12. 12

    Das jugendliche Schwärmen für Verne hat Wolf übrigens mit Schmidt und Nabokov gemeinsam. Die Spuren bei Schmidt sind ja zahlreich, bei Nabokov müßte man wohl etwas genauer lesen und würde dann, vielleicht, doch nicht fündig.

    Daß Nabokov etwas für Verne übrig hatte, wußte ich noch gar nicht. Dagegen weiß ich, daß er ein begeisterter Leser von „The Invisible Man“ gewesen ist. KS

  13. 13

    @KS Ich muß widersprechen: Der „Werther“ hat mich durch die Pubertät begleitet und mit dem „Fänger im Roggen“ meine Renitenz auf selbstsichere Füsse gestellt.

    Ich dachte bei meiner Göthe-Sottise an Leute wie Hugo v. Hofmannsthal oder S. Wagenknecht, die schon mit 14 den „Faust“ (Eins und Zwo) auswendig kannten. Auf den „Werther“ und seine jugendlichen Verehrer lasse ich dagegen nix kommen. Die sind okay. KS

  14. 14

    Ich habe gerade eine sehr amüsante Variation des Moreau-Themas gesehen, die ich an dieser Stelle empfehlen möchte. Es handelt sich um den Film „Men and Chicken“ von Anders Thomas Jensen von 2015.
    Eine lesenswerte Kritik dazu gibt es hier:
    http://www.titanic-magazin.de/humorkritik/2015/september/hk/daenische_inseldelikatesse-3/

    Und wieder was für die To-do-list – danke, lieber Karsten!
    Obwohl ich deine Begeisterung für Hans Mentz`Sätze sehr nachvollziehbar finde (ist eine vorbildliche Kritik) -: Ich finde es schon schade, daß der gescheite Kritiker Jensens Hommage an Wells gar nicht mitgekriegt hat. Es wird Zeit, daß alle Kritiker, die SF nicht mal ansatzweise kennen, sich für ihre Bildungslücke schämen! KS

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